Stil (Spielzeit): Hardcore, Posthardcore (40:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Cargo (26.03.10)
Bewertung: 8,5 /10
Links: MySpace
Und wieder mal ein richtig gutes Pferd im Redfield Records-Stall: LOWER THAN ATLANTIS aus Hertfordshire in England bewegen sich irgendwo zwischen dem aktuellen Hardcore von Bridge 9 und Posthardcore.
Obwohl, wenn man sich CRIME IN STEREO vor Augen hält, ist Posthardcore ja auch auf Bridge 9 vertreten. Und somit würden LTA auch wunderbar auf dieses Label passen. Aber wie gesagt, das Trio (laut MySpace mittlerweile doch wieder zu viert) ist bei den einheimischen Jungs von Redfield gelandet und bereichert deren Plattensammlung um ein wirklich beeindruckendes Stück Musik. Die Jungs pendeln zwischen Hardcore mit Geshoute, cleanem Gesang ohne den geringsten Emo-Einfluss und Indie-Vertracktheit. Zum größten Teil gehen sie aber gut nach vorne und können vor allem durch die Stimme sehr melancholische Akzente setzen – auch den Briten geht es zur Zeit nicht so gut, und das kann man diesem Full-Length-Debüt klar anhören.
Wenn der cleane Gesang übernimmt, könnte man ein wenig an ihre Landsleute von TRIBUTE TO NOTHING denken, wobei bei LTA die Nähe zu HOT WATER MUSIC eher untergeordnet eine Rolle spielt. Und so schildert uns Sänger Mike Duce mit seinem angenehmen Organ sowohl schreiend als auch singend, wie es zur Zeit um das UK bestellt ist – und wenn man sich auf die Stimmung von „Far Q" einlässt, scheint dies nicht sehr gut zu sein. DEFEATER fallen einem zwischendurch ein, wobei deren Aggressionspotential eher selten ausgeschöpft wird – dafür gibt es hier aber großartige Refrains, die einen gewissen Hang zum Pop erkennen lassen, diesen aber eben mit genügend Schmackes spielen, um nicht cheesey rüberzukommen.
Insgesamt ist „Far Q" also ein Album, welches über Bandbreite, Tiefe, gute Melodien und genügend Härte verfügt. Schön zu sehen, dass man sich nicht so festlegen muss, wenn man Hardcore spielt, und man dabei sogar noch ein paar Hits aus dem Ärmel ziehen kann!