Stil (Spielzeit): Hardcore, Metal, Mosh (30:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn / Soulfood (17.09.10)
Bewertung: 8/10
Link: MySpace
Die Antarktis: schön, überwältigend, weit und erschlagend. Kein wirkliches Wunder also, dass TO KILL ihr viertes – und leider auch letztes Album – nach dieser Landschaft der Naturgewalt benannt haben.
Im Intro wird bereits ein kleiner Melodie-Schnipsel gezeigt, der sich auf der Platte mehrmals so oder zumindest so ähnlich wiederfinden soll, was dem ganzen Album einen roten Faden verleiht. Aber auch das ganze Songwriting lässt diese halbe Stunde als einen ziemlich kompakten Brocken aus 80% Hardcore und 20% Metal (Eigeneinschätzung der Band) erstrahlen. Und so knallen die Italiener allen Fans von Hardcore a la TERROR und Konsorten ihre Version des SXE-Hardcores um die Ohren: Immer schnell mit einem Bein im Moshpit, immer ziemlich druckvoll und teilweise auch schön schnell, und ab und zu mit epischen Melodiegitarren, die den Albumtitel mehr als gut vertonen.
Der Name schwirrt ja schon seit ein paar Jahren in der Szene herum, nur bin ich den Herren und der Dame an der Gitarre vorher noch nie wirklich begegnet. Schade, denn „Antarctica" ist ein absolutes Killer-Album geworden, welches sich zwar nicht unbedingt durch Abwechslungsreichtum auszeichnet, dafür aber mit seinem kompromisslosen Drang nach vorne punkten kann. Ok, mich hatte die Band schon beinahe auf ihrer Seite, als ich das PROPAGANDHI-Shirt im Booklet gesehen habe. Denn was die fünf Südländer hier machen, steht auf einem anderen Blatt – wenn auch Politik und Veganismus eine große Rolle spielen!
Auch wenn TO KILL viele Moshparts und Breakdowns nutzen, wirken sie dabei nie aufgesetzt – wobei allerdings auch der druckvolle Sound hilft. Die Songs haben alle einen sehr treibenden Fluss und kommen teilweise schön brutal rüber. Und die bereits erwähnten, mehrfach auftretenden Metal-Melodien geben dem Album als solches noch mal eine ganz andere Tiefe: hört euch den Titeltrack an, und ihr wisst ziemlich genau, was ich meine. Durch diese Melodie-Gitarren schaffen sie es auch, die Moshparts nicht so platt wirken zu lassen. Hach, wirklich sehr schade, dass die Römer sich in dem Moment auflösen müssen, an dem ich sie kennengelernt habe... das hier ist definitiv mehr als Standard-Hardcore!