Conditions - Fluorescent Youth



Stil (Spielzeit):
Emo, Pop (39:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Good Fight Music / Soulfood (13.09.10)
Bewertung: 5 / 10


Link: MySpace

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Good Fight Music sowas wie der Nachfolger zu den anscheinend verstorbenen Trustkill Records. Aber irgendwie scheinen sich GFM doch etwas mehr festzulegen auf diese bestimmte Sparte des Hardcores, die doch langsam nur noch lauwarm ist...

Zwar haben sie keine schlechten Platten unter die Leute gebracht (in den USA z.B. die grandiosen THIS OR THE APOCALYPSE), aber dennoch haben alle Alben, die ich von ihnen bisher gehört habe, eines gemeinsam: den typischen Emo-Gesang bei Midtempo Screamo-Metalcore-Songs. Dazu dann gerne nochmal eine richtig große Portion Pop. Das ganze klingt schon oft stark nach „Süße-Mädchen-Poser-Fotos auf MySpace (bzw. Facebook)". Und auch CONDITIONS aus Richmond, Virginia bilden da keine Ausnahme: Songs zwischen STORY OF THE YEAR, ROSALINE, I AM ABOMINATION und allen anderen Bands in diesem Genre machen zwar nichts falsch, können aber auch einfach nicht mehr groß herausstechen. Vor sechs Jahren hätte ich der Band echt noch was abgewinnen können, aber heute ist das schon ziemlich ausgelutscht – vor allem, weil der Gesang so unfassbar „typisch" ist. Ich kann schon gar nicht mehr sagen, an wen er mich genau erinnert, weil es einfach zu viele Bands sind.

Und „typisch" hätte auch der Albumname sein könne, da hier alles genau so verläuft, wie man sich das vorher vorgestellt hat. CONDITIONS sind sogar noch ein wenig poppiger als viele ihrer Kollegen, und so kann man zum Beispiel die Metalcore-Komponente komplett streichen. Der Silberling hätte auch mal wieder ein überflüssiger Beitrag von Victory Records sein können. Aber wenn man sich mal ansieht, wie viele Shows die Band bereits als unentdecktes Quintett gespielt hat, kann man das Label schon verstehen: Schnuckelige Typen, mehrstimmiger Gesang und dann so viel on the road: da müssen sich einfach Platten verkaufen lassen! Dann kommt natürlich der „typische" Sound dazu, und kleine Mädchen-Herzen schlagen höher.

Wie erwähnt, machen die Amis nichts wirklich falsch. Mir fällt es nur mittlerweile sehr schwer, für so eine Platte noch wirklich Begeisterung aufzubringen. Noch dazu finde ich nicht sonderlich viele Songs, die mich wirklich packen können. Für mich stellen sie sich hier erst mal als mittelmäßige, aber sehr, sehr „typische" MySpace-Phänomen-Band dar. Wer's braucht...

Kai