Stil (Spielzeit): metallischer Hardcore (38:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn / Soulfood (November 2010)
Bewertung: 8,5/10
Link: MySpace
Als POISON MY BLOOD 2008 „Monuments" rausbrachten, mochte ich ihr Debüt bereits. Trotzdem wunderte es mich ein wenig, als Let It Burn die Belgier signten. Nachdem ich jetzt aber „The Great Northern" kenne, ergibt dies absoluten Sinn: die Platte ist fantastisch.
Nach wie vor könnte man TOO PURE TO DIE und THE BLED als Referenzen nennen – sie haben halt immer noch diesen Trustkill-Style. Da könnt ich auch direkt weitermachen: AWAKEN DEMONS in einer Experimentierphase oder MISERY SIGNALS zum Beispiel. Aber im Vergleich zu ihrem Debüt haben PMB ihre Ambitionen noch mal um eine Ecke nach oben geschraubt: Die Songs sind vertrackter und die ziemlich breaklastige Hardcore-Variante hat etwas mehr Raum für nicht nur rhythmus-betonte Passagen bekommen. Und ab und zu verfallen sie in richtig schön ausschweifende Passagen, in denen das Quintett richtig gut Atmosphäre in ihre Songs einfließen lässt.
Aber auch in diesen Passagen bleibt die Stimme im Schrei-Modus – oder lässt den Instrumenten ihren Platz. Überhaupt hat Frontmann Wouter ein ziemlich beeindruckendes Organ, mit dem er ziemlich gut vom Leder ziehen kann. Manchmal läuft er zwar Gefahr, durch fehlenden Facettenreichtum etwas eintönig zu werden, dafür gleicht er dies aber in Punkto Einsatz voll wieder aus. „Einsatz" darf man der Band bei diesem Album eh konstant attestieren: Die Songs gehen – auch wenn sie mal etwas ruhigere Passagen haben – ziemlich steil nach vorne, und selbst Rock N Roll darf sich mal in ihr Riffing verirren („Iscariot").
Man hört der Band aus Belgien ziemliches Selbstbewusstsein an, da sie sowohl übelste Abrissbirnen schwingen, aber zwischendurch auch immer mal wieder sehr gelungen ein wenig experimentieren. Meiner Meinung nach eine ganz klare Steigerung gegenüber dem Debüt und ein mehr als deutliches Lebenszeichen. Wer auf stark breaklastigen Hardcore steht, kommt hier kaum dran vorbei!