Stil (Spielzeit): EmoRock/-pop (42:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Wind-Up/EMI (29.10.2010)
Bewertung: 7/10
Link: Myspace
Der Promoschrieb zu „Skeletons“ zeigt die – öfters mal zu beobachtende – Tendenz, ja alle Zielgruppen und vor allem die alten Fans nicht abzuschrecken. Ich lese da Dinge wie der „Sound wütender Jugend“ oder „Melodie in solcher Härte“ und frage mich, was soll dieser Etikettenschwindel? Das, was die Band macht, ist lupenreiner Emorock bzw. sogar oft Pop mit auch sehr gezähmten E-Gitarren, Schlagzeug und Bass. Also mit Hardcore hat das jedenfalls gar nichts mehr zu tun.
Dabei ist die Scheibe wirklich nicht schlecht. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Viel professioneller kann man diese Art Musik gar nicht machen. Denn HAWTHORNE HEIGHTS gelingt es, eine ordentliche Handvoll Ohrwürmer unter die 13 Songs zu mischen. Sei es nun das rockige „Hollywood And Wine“ oder das an Singer-/Songwriter erinnernde „Gravestones“. Auch der Opener oder „End Of The Underground“, mit ungewöhnlichen Gesangslinien, sind wirklich gute Songs. Immer wieder gibt’s auch nette Gitarrenlicks eingestreut, auch die ein oder andere elektronische Spielerei macht das ganze eher spannender.
Einziges Manko könnte eben nur sein, dass vielen Fans harter Musik das Ganze zu poppig ist, denn diese Scheibe kann man ruhig einlegen, wenn die Schwiegereltern zum Essen kommen.
Das alles bedeutet für mich gar keinen Qualitätsverlust, es muss schließlich auch softe Musik geben. Man darf sich eben nur nicht auf Hardcore und wütende Musik einstellen. Der Erfolg gibt der Band sowieso schon längst Recht, bereits von dem Debut konnte die Band 750.000 Einheiten absetzen. Ich bin mir sicher, dass „Skeletons“ auch wieder großen Anklang finden wird, und das zu Recht.
BYE Redaktion
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