Stil (Spielzeit): Posthardcore, Emo, Indie (38:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Alive (20.08.10)
Bewertung: 7,5/10
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ELLIOT? Ja das sagt mir doch was. Auch wieder so eine der Frühen im Posthardcore. Und wer jetzt traurig ist, dass es die Band nicht mehr gibt, darf aufatmen: FRONTIER(S) ist eine Band um ELLIOT-Sänger Chris Higdon, der man anhört, wessen geistiges Kind hier musiziert.
Und so punktet auch "There will be..." mit einer großen Portion Rock, viel Atmosphäre (die gerne mit etwas Hall auf den Instrumenten erzeugt wird) und natürlich dieser Stimme. Die Songs sind alle relativ konstant und bewegen sich im rockigen Midtempo und zeigen, dass man sich nicht selber überschlagen muss auf der Suche nach guten Songs. Und so schaffen es Hidgon und seine Mitstreiter (unter anderem Matt Wieder von MOUTHPIECE) direkt mit ihrem Debüt (wenn ich da richtig informiert bin), ihren eigenen Sound zu kreieren – obwohl sie natürlich schon stark an den oldschooligen Emo angelegt sind (für die jüngeren unter uns: Emo muss gar nicht Schminke, Heulen und Schreien bedeuten!).
Irgendwo zwischen dem Posthardcore der 90iger und Indie rocken die Jungs aus Kentucky ordentlich drauf los, machen mal etwas schneller, mal etwas vorsichtiger und manchmal lassen sie sich einfach nur treiben – was ihnen ziemlich steht. Und überall liegt diese leicht flehende Stimme von Hidgon drüber, der seine Fans mit dieser Platte vermutlich Freudentränen verströmen lässt. „Bones" ist zum Beispiel ein Song, der vor Atmosphäre nur so strotzt und einem immer wieder klar macht, wie albern man eigentlich das findet, was die Bravo heute unter Emo versteht.
Auf Viva habe ich vor kurzem mit ansehen müssen, wie AVRIL LAVIGNE und HIM zum Emo gezählt und wie BILLY TALENT als die neuen FUGAZI bezeichnet wurden – grausam. In einer solchen Welt sind Platten wie diese einfach wichtig, um uns zu zeigen, dass wir uns eigentlich des Wortes „Emo" nicht schämen müssen – das sollen lieber diejenigen tun, die sich heute Kajal in ihre Hackfressen schmieren. Und jetzt gehe ich FRONTIER(S), TEXAS IS THE REASON und SAMIAM hören!