Traeos - Mnemosyne



Stil (Spielzeit):
Hardcore, Metalcore, Screamo
Label/Vertrieb (VÖ): Ampire / NMD (27.08.10)
Bewertung: 8/10

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Und wieder eines dieser Alben, bei denen man fast ein wenig überrascht ist zu hören, dass es sich dabei um ein hiesiges Eigengewächs handelt. In diesem Falle kommt die Krach-Kapelle übrigens aus Saarbrücken.

Und TRAEOS rücken Saarbrücken mit dieser unaussprechlichen Platte ziemlich in die Nähe Griechenlands, da dort ihre Inspiration für Namen und textliche Konzepte herstammen. Wer sich also mit griechischer Mythologie beschäftigen will und zeitgleich gerne UNDEROATH hört, dem kann ich TRAEOS nur wärmstens ans Herz legen.

UNDEROATH? Ja, denn irgendwie erinnert mich „Mnemosyne" ziemlich an den Stil, den die Amis ab „Define The Great Line" eingeschlagen haben (nur dass hier wesentlich seltener clean gesungen wird). So ist ihr Hardcore/Screamo-Gemisch ziemlich breaklastig, ohne auf platte Moshparts zu setzen, die Songs stark im Midtempo verankert und der Kontrast zwischen Laut und Leise ein wichtiger Teil dieser Platte. Allerdings werden die Atmo-Parts nur alle paar Songs mal bemüht und tun dem Album so ziemlich gut, da TRAEOS eigentlich nur mit einem Problem zu kämpfen haben: die Songs fangen doch recht schnell an, sich alle ähnlich anzuhören.

Da die Saarländer keine einfachen Strukturen nutzen, teilweise recht chaotisch und vor allem gerne heftig zu Werke gehen und dabei die Stücke gerne ineinander übergehen lassen, fällt es dem Hörer doch teilweise etwas schwer, sich hier zu orientieren. Und da kommen die etwas ruhigeren Parts immer sehr gut, da hier Struktur begreiflicher wird und der Kontrast der Musik guttut.

Neben UNDEROATH fallen mir übrigens noch AN EARLY CASCADE aus Deutschland ein, die ähnlich rabiat sind – und auch bei TRAEOS ist die Produktion absolut gelungen. Mittlerweile brauchen sich viele deutsche Platten eh nicht mehr hinter irgendwelche Vorbildern zu verstecken und so sollten auch die Saarländer mehr als nur eine Chance bekommen, mit dieser CD, die sogar mit einem Video, einer Erklärung des Text-Konzeptes undundund aufwarten kann. Wären die Songs abwechslungsreicher ausgefallen, wäre hier definitiv eine Empfehlung drin gewesen! Trotzdem gutes Teil!
Kai