Stil (Spielzeit): Postrock (48:38)
Label/Vertrieb (VÖ): SelectiveNotes (26.11.10)
Bewertung: 8/10
http://www.khoma.se/ http://www.myspace.com/khoma
Nach ihrem letzten Werk “The Second Wave” wurde es irgendwie ruhig um KHOMA, und Gerüchte waren zu hören, dass die Band sich aufgelöst hätte. Aber wie heißt es so sprichwörtlich, Totgeglaubte leben länger. So bringt der CULT OF LUNA-Ableger ein neues Werk hervor, das auf den Namen „The Final Storm“ hört. Wurde ihr letztes Werk allerdings noch auf Roadrunner veröffentlicht, erscheint dieses Album nun bei Selective Notes aus Schweden, einem hier noch völlig unbekannten Label. Gegründet wurde diese neue Plattenfirma vom IN FLAMES Sänger Anders Fridén und dessen Manager Daniel Tivemark.
Stilistisch hat sich bei KHOMA nicht wirklich viel geändert, es wird einem sehr melodischer, melancholischer und dennoch rockender Postrock serviert. Im Grunde sind KHOMA eine abgespeckte CULT OF LUNA Version, ohne dabei zu kopieren oder gar zu klauen. Ganz im Gegenteil, das Trio präsentiert eine völlig andere Variante des düsteren Postrocks als den, der von ihrer Hauptband bekannt ist. Die Scheibe ist wunderbar treibend und ein herrlicher Soundtrack, um im Herbst oder Winter einfach mal die Augen zuzumachen, sich treiben zu lassen und bis in die tiefsten Stellen der Seele zu entspannen. Natürlich sind einige Parts auch mal poppig oder gar weinerlich gehalten, dennoch zeigen die Songs Tiefe, wirken immer mal wieder aufbrausend und in der nächsten Sekunde einfach nur tragend. Bei CULT OF LUNA ufern solche Parts oft in pure Aggression aus, hier aber gehen diese Songstrukturen unter die Haut. Die knapp fünfzig Minuten vergehen wie im Flug, und ich musste das Album gleich noch ein weiteres Mal hören, weil ich einfach nicht genug davon bekommen konnte. So sehr ich die Hauptband der Beteiligten auch liebe, „The Final Storm“ schafft das, was ich bei der letzten CULT OF LUNA vermisst habe... und macht süchtig.
Was CULT OF LUNA im harten, bösen und düsteren Bereich sind, schaffen KHOMA im epischen, mitreißenden und ansprechenden Bereich. Der passende Kontrast zwischen beiden Bands wird so spielend leicht hergestellt. Manchmal kann Musik einfach nur herrlich schön sein, auch wenn es etwas härterer Stoff ist. Für mich ist "The Final Storm" ganz klar der Tipp für den Winter, Frühling, Sommer oder gleich für jede Jahreszeit. Am schönsten ist es aber, diese Scheibe zu hören und dabei eine heiße Feuerzangenbowle zu genießen, während es draußen schneit. Einfach nur schön – einfach nur ein tolles Album!
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF