Stil (Spielzeit): melodischer Hardcore (42:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn /Alive (04.02.11)
Bewertung: 8 / 10
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THE BLACKOUT ARGUMENT haben sich richtig gemacht und mit ihrer letzen Platte „Remedies" einen echten Höhepunkt abgeliefert, was melodischen Hardcore in Deutschland und überhaupt angeht. Diese mehr als charakteristische Stimme und Songs, die nach vorne gehen und genug Melodie und Härte miteinander verbinden, um nicht belanglos zu klingen. Da gestaltet sich so ein Nachfolger schon mal schwierig. Und deshalb haben sich die fünf Süddeutschen auch ein Jahr lang Zeit genommen um den Kopf klar zu kriegen und sich nicht zu verheizen.
Jetzt stehen sie mit „Detention" in den Startlöchern – und klingen in meinen Augen leider eine ganz kleine Nuance weniger spannend als zuvor. Man verstehe mich nicht falsch: die 14 Songs hier sind wirklich klasse und nach und nach entdecke ich auch meine Hits auf dem Album, aber ich hatte dann doch irgendwie noch mal mit einer Leistungssteigerung gerechnet – bzw. drauf gehofft. So sehr viel anders als das Vorgänger-Album klingt der Einstand für Redfield Records jetzt gar nicht und das find ich eben etwas schade. Es ist ein wenig wie Stagnieren auf hohem Niveau!
Auch der Sound ist einfach einen ganz kleinen Tick weniger gewaltig, als noch Anfang 2009. Sie haben hier zwar alle Regler selber in den Händen gehalten, aber dennoch fällt ein kleiner Rückschritt im Sound auf. OK, vermutlich immer noch besser, als das Dings so dick zu mastern, damit man „auch ja alle Amis platt machen kann". Die Trademarks der Band sind die gleichen geblieben und auf „Detention" kommen noch einige Gastspiele anderer Sänger dazu (U.A. von COMEBACK KID , CASPER oder ZERO MENTALITY) und ja, die Songs lassen tatsächlich die Sonne aufgehen.
Leider ist das aber eben auch der kleine Haken an der Sache: manche Songs sind einfach ein wenig zu sicher. Zu berechenbar gar? Ein Stück wie „Satisfying Angst" hat zwar eigentlich einen Mörder-Refrain – aber irgendwie hätte ich da eben noch diese eine Schüppe mehr erwartet. Etwas mehr Unberechenbarkeit, etwas mehr Risikofreude. Auf der anderen Seite vergessen sie es aber auch nicht, immer mal wieder so richtig die Handbremse zu lösen und wirklich schnell zu werden...
Man merkt, ich spalte grade im Grunde nur Haare, da auch „Detention" THE BLACKOUT ARGUMENT von einer wunderbaren Seite zeigt. Aber „Remedies" hat mir eben ein wenig besser gefallen. Und da ich letztes Mal 8,5 Punkte verteilte, gibt es jetzt eben glatte acht. Ist schließlich nach wie vor ein geiles Album!