Stil (Spielzeit): metalischer Hardcore (25:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Bridge9 / Soulfood (04.02.11)
Bewertung: 7 / 10
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Die Erfolgsgeschichte von Bridge9 geht weiter: auch MOTHER OF MERCY zeigen, was für ein gutes Händchen das Label hat. Metallischer Hardcore, der in den 90igern wurzelt und moderne Klischees außen vor lässt.
So nutzen die fünf Jungs aus Pennsylvania keinerlei Breakdowns, sondern zelebrieren lieber eine wirklich angepisste Attitüde. Der Sound ist druckvoll und ballert unbeirrt aus den Boxen, um dem Hörer ein Grinsen ins Gesicht zu fräsen. Zwar kann diese Version des metallastigen Hardcores auch mal ganz schön tough sein, aber den Bollos wird kein Futter zum Rumtreten gegeben. Hier trifft Geschwindigkeit auf Groove, ohne dass ich den obligatorischen HATEBREED-Vergleich anstreben müsste.
Obwohl das hier VÖ Nummer vier ist, handelt es sich, soweit ich weiß, erst um das zweite Full Length der Amis. Richtig viel Spaß macht hier der Gesang, der zwar nicht sonderlich durch Facettenreichtum glänzen kann, aber für eine Hardcoreband einfach einen wirklich guten Job macht. Außerdem passt er hervorragen ins Bild der Band, die eben nicht so glatt geleckt klingt wie viele der Kollegen, die auch unter der Flagge des metallischen Hardcores segeln. Bei „World Of Pain" oder "Drown" kommen sogar leichte Sludge-Elemente ins Riffing, welche der Band ziemlich gut zu Gesicht stehen – die dicke Hose dürfen die Jungs tatsächlich ohne Reue tragen!
Wieder einmal zeigen die Bostoner von Bridge9, wie man heute im Hardcore unpeinliche Platten veröffentlichen kann, ohne sich zum Horst zu machen und dem Rest der Meute einen kleinen Schritt voraus sein kann. Schönes Ding!