Stil (Spielzeit): Hardcore, Metal (33:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (18.02.11)
Bewertung: 7,5 / 10
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Ich habe mich zwar nie sehr viel mit THE WARRIORS beschäftigt, bin jetzt aber doch etwas erstaunt. Soweit ich das erinnere, hatte ich schnellen Hardcore mit Mosh und einer furchtbar hohen Oldschool-Stimme erwartet. Das passt jetzt nicht so wirklich zu „See How You Are"...
Aber das hat Vor- und Nachteile: der Nachteil ist, hier fehlt jegliches Uptempo. Das komplette Album ist im Midtempo gehalten und teilweise nahezu rockig. Der Vorteil ist aber auf der stimmlichen Seite zu verbuchen: Sänger Marshall erinnert mich viel eher an SWORN ENEMY als an das, was ich erwartet hatte. Vielleicht liegt das auch einfach daran, dass hier die Produktion auf ihrem vierten Album ultra fett geraten ist. Und so verlieren die Songs trotz der fehlenden Geschwindigkeit nicht an Druck.
Durch den Groove, den THE WARRIORS hier unbestreitbar haben, wirken die Songs absolut drückend. Im Info wird da z.B. auf RAGE AGAINST THE MACHINE verwiesen. Das ist zwar extrem weit hergeholt und passt auch nicht wirklich, aber trotzdem kann man verstehen, wie der Schreiber auf diesen Vergleich kam. Manche der Songs sind – trotz des Hardcores – beinahe für Stadien tauglich ausgefallen, da sie zwar einfachen Strukturen folgen, aber eben sehr einnehmend sind und den Hörer bei den Ohren packen können. „Where I Stand" zum Beispiel hätte sich vor Jahren wunderbar auf Viva2 gemacht und ein richtig schöner Hit werden können. Einfach, aber mit tonnenschwerem Groove und sehr einprägsamen Harmonien.
Ich vermute mal, dass diejenigen, die die Kalifornier vor allem wegen der Sachen mögen, die ich eingangs erwähnte, hier große Gewöhnungsprobleme haben werden. Aber wenn man sich auf das Midtempo eingelassen hat, drücken dich THE WARRIORS einfach nur noch nach hinten zurück in deinen Sessel. Midtempo Hardcore, der teils hymnisch, teils düster aber immer mitten auf die Fresse ist.