Stil (Spielzeit): NY-Hardcore (23:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Reflections / Cargo (18.02.11)
Bewertung: 8,5 / 10
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Endlich treffen sich mal die Wege dieser europäischen Hardcoreinstitution und meiner Wenigkeit, und meine Güte, NO TURNING BACK machen bei unserem ersten Rendevouz absolut keine Kompromisse!
Die fünf Jungs aus unserem westlichen Nachbarland sind seit weit über zehn Jahren am Start und spielen dabei ihre Version des New York Hardcores. Ich muss sagen, dass ich da schon einige „Originale" gehört habe, die wesentlich weniger Energie hatten, als die Niederländer auf „Take Control" (Album Nr. 6 !). Vor allem mag ich an dieser Platte die schnellen Parts. Soll heißen: hier wird nicht nur rumgeholzt, um für dicke Moshpits zu sorgen – hier wird auch immer mal wieder aufs Gaspedal getreten, und das dann auch ziemlich ordentlich!
Zusätzlich wirken die Songs extrem flüssig und trotz der Tempowechsel immer wie aus einem Guss. Das ganze Album rast am Hörer vorbei und lässt einem kaum die Chance, aus diesem Sog herauszukommen. Die Krone setzt dem Ganzen die Stimme von Shouter Martijn auf: herrlich rau und mit extrem wenig Akzent bellt er seine Band nach vorne. Hier klingt auch nichts prollig, obwohl sie genügend Moshparts mit dabei haben – dafür ist das hier einfach zu flüssig und nicht nur auf Effekthascherei ausgelegt.
Kein Wunder, dass diese europäische Ausnahmeband (wenn ich davon ausgehen darf, dass sie diese Qualität eben nicht nur auf dem neuen Album aufweisen) bereits in China, Costa Rica, Neu Seeland und Süd Afrika gespielt hat. Das hier ist absoluter Drang nach vorne und hochenergetisch, ohne sich in irgendeiner Weise am Metal oder anderen modernen Komponenten im Hardcore zu bedienen. Im positivsten Sinne altbacken, sozusagen. Schön, wenn etwas so Altes so unfassbar frisch vorgetragen werden kann und man dann sogar nur bis in die Niederlande schauen muss, um es zu finden! NO TURNING BACK setzen die Latte für Hardcore im Jahr 2011 schon mal ganz schön hoch!