Stil (Spielzeit): düsterer Posthardcore / Metal (40:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Midsummer / Cargo (21.01.11)
Bewertung: 7,5 / 10
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„HC/Metal/Post-Core aus Lüdenscheid!" Na das ist ja mal ein guter Beginn für ein Infozetttel – wie hier im Falle von AKELA. Wer hätte gedacht, dass so etwas Rohes und Urwüchsiges aus Lüdenscheid kommen könnte?
Was der Fünfer hier abliefert, ist düster, roh, manchmal brutal und wild – vielleicht haben AKELA deswegen den Bandnamen von dem einsamen Wolf aus dem Dschungelbuch entlehnt. Eigentlich ein ganz schönes Bild für die Platte. Ein umherstreifender Wolf, auf der Suche nach Beute und ab und zu ein blutiges Duell unter Brüdern. Brüder könnten in diesem Falle übrigens Bands wie ISIS, THE PSYCHE PROJEKT, POSION THE WELL (hier gibt es nämlich immer wieder ruhige Passagen, in denen man sich den oben erwähnten Wolf in Ruhe auf dem Berg auf dem Plattencover vorstellen könnte) und Konsorten sein.
Zusätzlich haben sie ihre Songstrukturen noch mit einer guten Portion Chaos angereichert, welche sie manchmal wunderbar unberechenbar erscheinen lässt. Aber zum Glück geht die Band da von Song zu Song unterschiedlich an die Sache und kann den Dissonanzen auch mal wunderbare Harmonien und Einfachheit gegenüber stellen. Und so können AKELA auf ihrem erste Longplayer mit Leidenschaft, Düsternis und eben Facettenreichtum punkten. Die Songs können mal schnell hobeln, so dass man beinahe an INTEGRITY denken möchte, und dann wieder in postcorscher Epik versinken (auch gerne mal instrumental). Einzig der (glücklicherweise) selten auftauchende Cleangesang ist relativ überflüssig, da hier die Ohren größer sind als die Lungen und das dann doch etwas schwach wirkt – vor allem, wenn man ansonsten dieses fiese Gebell des Shouters in den Ohren hat.
Was AKELA auf ihrem Debüt noch fehlt, ist der letzte zwingende Moment, also die Parts, die dich in einem Song einfach nicht mehr loslassen. Ansonsten haben sie Sachen wie Druck und Atmosphäre im Überschuss. Auch die Produktion wirkt vor allem ehrlich und dunkel. Aufpolierter könnte man sowas auch von Lifeforce Records erwarten. Schönes Teil, auch wenn es noch nicht ganz entfesselt ist und ich da noch mehr Potential vermute!