Stil (Spielzeit): Posthardcore /90iger Emo / Rock (19:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Alive (28.01.11)
Bewertung: 6,5 / 10
Links: MySpace
Und wieder mal bringen uns Arctic Rodeo Recordings ein Album, welches den Geist der 90iger aufleben lässt, in denen Emo eben noch kein Schimpfwort war. Und so wie es das Label ja auch ganz gerne hat, handelt es sich hier eigentlich um keine Unbekannten: die Band setzt sich aus Mitgliedern von THURSDAY, TEXAS IS THE REASON, GOD FIRES MAN, MILHOUSE und GARRISON zusammen. Aber bevor jetzt die Höschen nass werden: eine absolute Supergroup haben wir jetzt noch nicht vor uns.
Dafür fehlen nämlich leider die Hits auf diesem Album. Mit „Sober Sunday“ gehen sie zwar schon in die Richtung, aber dem Rest des Albums fehlt es noch an den absolut aussagekräftigen Songs, die du immer wieder von Neuem hören willst. Zwar machen sich die Mannen eigentlich ganz gut dabei, ein Rockalbum mit 90iger Emo-Einflüsse zu spielen (ich bin ganz überrascht, dass hier niemand von RIVAL SCHOOLS dabei ist – die fallen mir nämlich diverse Male während der Laufzeit ein), aber für wirkliche Hits sind sie ein wenig zu sperrig und die Vocallines einfach noch nicht packend genug.
Instrumental können sie teilweise ganz gut Kette geben, und da macht auch der Sänger gerne mit (GOD FIRES MAN kann man da auch etwas raushören) und die in jeder Sekunde gelebte Affinität zu den 90igern macht die Platte in meinen Augen eh ziemlich sympathisch. Aber die Songs wollen sich eben nicht so festzecken, wie man es aufgrund der Besetzungsliste eventuell vermuten könnte.
Das Schöne an I HATE OUR FREEDOM ist (geiler Name für eine amerikanische Band), dass die Songs auch nicht belanglose Zwischenkost sind. Man muss sich schon ein wenig Zeit dafür nehmen (was auch der Mischer hätte machen sollen, da der Gesang manchmal ein wenig leise klingt), aber die hat man zumindest nicht verschwendet. Ich persönlich denke mal, dass sie auf einem nächsten Album aber noch um einiges besser sein könnten – mehr als genug Potential ist vorhanden. Wenn sie die Songs jetzt nämlich noch wirklich packend gestalten können, dann dürfen wir uns auf etwas Großartiges gefasst machen. Ich drücke jedenfalls die Daumen.