A Saving Whisper - Golden Times For Desperate Lovers EP

A_Saving_Whisper_Golden_Times_For_Desperate_Lovers

Stil (Spielzeit):
Screamo (18:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Modern Chemistry Music (28.01.11)
Bewertung: 5 / 10

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Posthardcore (laut Info und Bandaussage)? Können wir solche Musik nicht besser einfach wieder Screamo nennen? Schließlich ist schon das Wort Emo kaputt gemacht worden, da können wir uns doch wenigstens auf die Rettung des Wortes "Posthardcore" einigen, oder? Was die fünf Nürnberger hier nämlich von sich geben, ist klassischer Screamo mit Metalkante.

Da fallen mir dann auch direkt UNDEROATH (und eine italienische Band, dessen Name mir einfach nicht mehr einfallen will) als Referenz ein – wobei A SAVING WHISPER bei weitem nicht an deren Klasse heranreichen. Zumindest jetzt noch nicht. Vor allem die Cleanvocals machen hier alles kaputt: absolut klischeehafte Kleinejungs-Stimme mit dem typischen Schluchzen inklusive. Und ja, er singt auch sehr gerne mal ganz schön schief. Dazu kommen dann noch relativ belanglose bis uninspirierte Moshparts, die es einfach nicht besser machen.

Die zweite EP der Süddeutschen fasst im Grunde genommen alles das zusammen, was bei „typischem“ Screamo angesagt ist: Groove (mit einfachen Moshparts und Breakdowns), fette Produktion, Cleanvocals gegen böses Gebrüll, Metalriffs gegen Hardcore-Parts, teilweise recht einfache Harmonien, die mit der technischen Seite des Gitarrenspiels aufgepimpt werden, aber damit nicht gegen Ideenlosigkeit ankämpfen können. Diese Kritik ist in der Tat nicht böse gemeint, aber ich finde hier keinerlei eigene Note an dieser Musik. Und Höhepunkte können sie hier leider auch keine setzen - die Songs verlassen das Kurzzeitgedächtnis wieder relativ schnell. Ich schätze mal, das könne die Jungs auch noch besser…
Kai