Stil (Spielzeit): Düsterer, t.w. doomiger Hardcore (35:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Demons Run Amok / Soulfood (05.11.10)
Bewertung: 7/ 10
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Grade wo ich dachte, Demons Run Amok einigermaßen einschätzen zu können, bringen sie mit HIEROPHANT eine Band an den Start, die ich so nicht auf diesem Label erwartet hätte: extrem dreckiger und teilweise doomiger Hardcore, der weniger an die NYHC-Szene, sondern eher an INTEGRITY und Konsorten denken lässt – extrem düster und nicht unbedingt lebensbejahend!
Die Italiener klingen dann auch eher wie das Jüngste Gericht in Form einer tiefschwarzen Gewitterwolke. Es bricht über den Hörer zusammen und scheint ihn vollkommen zu verschlingen. Neben dem wilden Getöse befindet man sich zwischendurch auch immer wieder mal im Auge des Sturmes und alles wird etwas langsamer. Trotzdem treiben immer wieder Trümmerteile an dir vorbei, die dich daran erinnern, wie gefährlich es hier ist. Man ist sich auch gar nicht so sicher, was hier gefährlicher ist: die Hochgeschwindigkeitsattacken oder das nervenzermürbende Getrümmer.
Wenn dieses Debüt eines ist, dann vor allem dunkel und zerrissen – keine Musik zum Feiern! Da darf dann auch mal ein Blastbeat zeigen, wie schnell die Band eigentlich sein kann – mit mehr Metalanteilen und einer dickeren Produktion hätte man das vielleicht auch auf Lifeforce Records erwarten dürfen. Aber grade der Dreck ist sehr bestimmend für HIEROPHANT: hier klingt nichts gebügelt oder geglättet, man suhlt sich eher in der tiefen Unruhe von Bands wie ISIS. Wie es das Cover schon zeigt: hier geht es nicht um Wohlklang, sondern um Naturgewalten.
Wer zu gute Laune hat und diese etwas drosseln möchte und gleichzeitig noch etwas an Aggressionsverlust leidet, sollte hier unbedingt mal reinhören! Wer auf die Mischung aus flächigem Weltenhass und schnellem Hardcoregebolze in No-Hope-Town steht, kommt um die Italiener wohl kaum herum. Bedrückend!