Stil (Spielzeit): Posthardcore / Indie / Prog (ca. 1 1/2 Stunden Musik auf drei CDs)
Label/Vertrieb (VÖ): Engineer / Irascible (25.02.11)
Bewertung: 7/ 10
Links: MySpace
Monumentalwerke haben einen langen Schatten. Und manchmal kann man gar nicht mehr aus selbigem entkommen. FUGO aus der Schweiz liefern hier gleich drei CDs gleichzeitig ab und kommen damit auf ca. 1 ½ Stunden Musik, die lose durch ein Konzept verknüpft sein sollen. Eine an und für sich sehr gute Band, die aber eventuell etwas über die Strenge geschlagen hat.
Zwar kann man die drei Platten mit ihren jeweils sechs Liedern durchaus als ein lebendiges Ganzes sehen – wie ein Meer auf dem man während der ganzen Zeit schwimmt – aber das kann nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass es eben auch mal Längen hier gibt – aber wen wundert das? Glücklicherweise sind unsere südlichen Nachbarn aber so solide, dass sie zum Großteil hier wirklich eine sehr spannende Mischung aus Posthardcore und Indie fabrizieren, die mal an THRICE, mal an TRAIL OF DEAD, mal an SPARTA und mal wieder an etwas ganz anders erinnert.
Die erste CD fängt ziemlich furios an und das Wort "Hardcore" blitzt auf. Danach geht es dann aber immer mehr in etwas ruhigere Gefilde und wenn dann in der Mitte der zweiten CD das Tempo wieder angehoben wird, vermutet man zunächst einen ziemlich coolen Spannungsbogen, der sich dann aber leider doch als zufällig herausstellt. Zusätzlich kann auch der Gesang nur selten Höhepunkte setzen und verpasst somit die Chance, diese Trilogie wirklich zu etwas Besonderem zu machen. Na gut, die dritte Veröffentlichung der Schweizer in ca. sechs Jahren ist definitiv etwas Besonderes, aber mich ärgert eben, dass man hier kein Meisterwerk draus gemacht hat. Denn dafür ist das ein oder andere Stück dann doch etwas zu langatmig – und Sechsminüter sind hier nicht die Ausnahme von der Regel!
Wer sich gerne mit Musik richtig beschäftigt, guten Musikern gerne zuhört und nicht auf den schnellen Hit schielt, ist hier ziemlich gut aufgehoben. Eine mehr als interessante Platte, die immer mal wieder absolute Glanzlichter sendet. Nur sind diese Momente noch nicht konstant genug, um ganz vorne mitzuspielen.