Stil/Spielzeit: Chaos/Metal/Hardcore (14:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Let It Burn / Soulfood (08.04.11)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: MySpace
Die Belgier BEAR haben im letzten Jahr ihre erste EP „Abstractions“ herausgebracht. Mittlerweile haben sie einen Deal mit Let It Burn unterzeichnet und werkeln vermutlich am ersten Full Length. Aber was macht man in der Zwischenzeit? In diesem Falle einfach mal die EP remixen und nochmal mit dem neuen Partner auf den Markt bringen. Na, und wenn das nicht ihr Schachzug gewesen wäre, hätte ich diese wunderbaren fünf Songs vermutlich niemals gehört.
Und das wäre in der Tat eine Schande, da die vier Belgier hier eine Mixtur aus technischem Death Metal und Hardcore abliefern, die a) ziemlich brutal, b) ziemlich gut und c) einfach nicht nach dem klingt, was ansonsten unter Metalcore verstanden wird. Zwar klingen sie auch nicht nach RISE AND FALL (schon eher nach CONVERGE und Konsorten), die ja ebenfalls aus Belgien stammen, aber sie machen ähnlich viel Spaß, da eben auch sie eine eigene Interpretation dieser Musik auf die Kette kriegen und nicht nur die gängigen Schemata rauf und runter spielen.
Um mit BEAR etwas anfangen zu können, muss man es aber durchaus schon etwas wüster mögen, da das Quartett hier kaum Luft zum Durchatmen gewährt. Ok, ab und zu schälen sich sehr melodische Riffs heraus und der wahnsinnige Drummer versucht mal nicht, es kaputt zu schießen, aber zum Großteil überzeugen BEAR mit purer Brutaliät, die aber eben gut justiert und abwechslungsreich ausgelegt wird. Die Songs klingen natürlich schon ähnlich, aber das Songwriting ist einfach klasse: man kann eben nicht vorhersehen, wie genau es weitergeht, und Schlagzeuger Serch gibt sein Bestes, um den Hörer bei der Stange zu halten. Auch die Vocals sind den einzelnen Parts angepasst und man fragt sich automatisch, wie die Jungs wohl auf voller Länge klängen.
Meiner Meinung nach haben Let It Burn Records hier wirklich eine vielversprechende neue Band unter Vertrag genommen, die den extremeren Sektor des Chaos/Metal/Hardcores für europäische Verhältnisse ziemlich durcheinander wirbeln dürfte. Glückwunsch!