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Es ist jedes Mal wieder schön, wenn man einer Hardcore-Band begegnet, die überhaupt nicht so leicht einzuordnen ist. Oder ist das hier schon eher Screamo? Nein, kein Geheule. Chaoscore? Ne, zu wenig Metal. Na, den Norwegern von SOCIAL SUICIDE wird das herzlichst am Arsch vorbei gehen, denn nach „Entgegenkommen“ klingt das hier nur bedingt…
Der Band geht es auch eher um den Weg und weniger um das Ziel. So sind die Songs zum Beispiel gar nicht darauf ausgelegt, nach durchfurchten Strophen in eingängigen oder „schmissigen“ Hooks zu enden. Hier wird Spannung aufgebaut und experimentiert. Was passt in die Songs? Kann man das flüssig miteinander verbinden? Ja? Dann wird es auch gemacht!
Im Netz kann man Vergleiche zu REFUSED oder JR EWING lesen. Klar. Die kommen auch aus Skandinavien. Und ja, sie haben eben auch einen eigenen Sound. Ob „Broken Pilgrims“ allerdings deren Halbwertszeit hat, wird sich erst noch rausstellen müssen. Dass sie das Zeug dazu haben, eine Meute anzuführen und nicht nur hinterherzulaufen, manchen sie allerdings bereits jetzt schon klar. Alleine schon der sehr präsente Schlagzeuger, der immer auf der Suche nach den passenden Beats ist, lässt einfach keine Langeweile aufkommen.
Für ein Debütalbum von vier Norwegern ist das hier ein ganz schönes Brett. Nicht konform zu irgendwelchen Trends – aber durchaus mit diesem typisch skandinavischen Touch. Und auch käsige, cleane Refrains werden uns hier erspart – die Band bleibt bei allen Experimenten immer ziemlich aufgekratzt und lebendig. Und immer, wenn man sich von ihnen überfahren fühlt, scheinen tolle Melodien durch die Sturmfront. Aber immer nur im Rahmen! Hardcore kann also intelligent, abwechslungsreich und dennoch sehr heftig sein – und alles ohne sich anbiedern zu müssen. Warum machen es nur so viele Bands anders und es sich selbst dabei oft so einfach…?