Abraham - An Eye On The Universe

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Stil (Spielzeit): Post-Noisecore (29:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Pelagic Rec. (01.02.2011)
Bewertung: 7,5/10
Link:      http://www.myspace.com/abrahamband

Im Januar brachte das Label Pelagic Records, das vor kurzem erst vom THE OCEAN Boss Gitarristen Robin Staps gegründet wurde, zwei neue Alben heraus - die Debüts der Bands ABRAHAM und EARTHSHIP. Beide Bands bedienen die gleiche Musikrichtung: Sludge, Postcore und ein wenig Doom.

ABRAHAM präsentieren dem Hörer eine sehr kompakte Wall of Sound, und die ist vom Allerfeinsten. Urtümlich gewaltig, wie der alttestamentarische Name der Band beinah selbst. Erstaunlich, was dieser Fünfer aus der Schweiz so alles aus den Elementen des Hardcore, Sludge und Doom herausholen kann... Das Spiel mit der Dynamik ist zwar nichts Neues, wirkt aber selten wirklich so brechstangenmäßig wie bei ABRAHAM. Von den in jedem Song vorkommenden anderthalb bis zwei Akkorden, die sich einem konstant in den Kopf bohren, bleibt man auch noch nach mehreren Durchläufen beeindruckt. Im Endeffekt muss ich allerdings sagen, dass hier nicht das Rad neu erfunden wurde, aber ABRAHAM im direkten Vergleich zu EARTHSHIP deutlich interessanter wirken. Und das beinah völlig ohne Namedropping. Respekt.

Im direkten Vergleich der beiden Neuerscheinungen auf Pelagic Records, gehen ABRAHAM irgendwie unabhängiger zur Sache und gewinnen daher gegen EARTHSHIP mit einem halben Punkt Vorsprung. Im großen Sumpf des Postcore, Sludge, Doom- Sumpfes schneiden beide relativ gut ab, aber bei beiden besteht noch die Chance auf mehr. Postcore hat auch weiterhin seinen Reiz und ist auch zu recht irgendwie DIE Musikrichtung im Moment, allerdings fehlen Bands, die sich trauen einen Schritt weiter zugehen und etwas anhand von Experimenten zu wagen. So leider auch im Fall von ABRAHAM. Es reicht eben nicht mehr, nach oben genannten Vorreitern zu klingen, ohne etwas zu wagen.

Wer auf der Suche nach neuwertig orientiertem Postcore ist, sollte von „An Eye On The Universe“ die Finger lassen. Diejenigen, denen CULT OF LUNA gefällt, so wie sie sind und auf Entwicklung verzichten, können hier bedenkenlos zugreifen. Abschließend allerdings wird diese Band bestimmt live mehr als punkten können.
Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF