Elysia - Lions Of Judas

„Lions Of Judas“ wird mit Sicherheit sehr verschiedenen Reaktionen hervorrufen. Bei mir war es im ersten Moment sogar eine gewisse Gleichgültigkeit, die erst nach mehreren Durchläufen in etwas Positives umschlug.

Denn im ersten Moment klingen ELYSIA aus Sacramento ziemlich nach nichtssagendem Metal/ Hardcore mit leichter Chaoskante, bei der man einen Song nicht vom nächsten unterscheiden kann. Und auch wenn ich mittlerweile die Platte mag, bleibt doch eine gewisse Eintönigkeit bestehen. Allerdings haut der Fünfer eine Menge mit ziemlicher Brutalität wieder raus.
Denn der Hassfaktor wird auf der relativ kurzen Platte ziemlich hoch gehalten. Unter anderem ist auch Kurt Ballou (CONVERGE) dafür verantwortlich, da er ihnen einen ziemlichen Knochenbrecher-Sound verpasst. Überhaupt können CONVERGE ein wenig helfen um den Sound von ELYSIA zu verorten – allerdings sind diese dann doch eine Ecke langsamer (hier wird fast ausschließlich im Midtempo gebolzt) und weniger chaotisch als die Krachcore-Götter. Dafür teilen sie sich aber zuweilen die Düsternis, die ihren Songs innewohnt. Was den Aspekt angeht, passen sie so auch zumindest theoretisch zu den Label-Kollegenn von THE BANNER, deren Platte am gleichen Tag ebenfalls auf Ferret erschien.

Wenn man jetzt also den dunklen, fiesen Hardcore von, sagen wir, SAMSARA (ebenfalls von Ballou gemischt) mit etwas NORMA JEAN mischt und das ganze dann durch CONVERGE teilt, hat man ungefähr eine Ahnung, wie ELYSIA klingen – auch wenn ich damit noch keine qualitativen Vergleiche ziehen möchte. In der Punktewertung muss ich allerdings ankreiden, dass sich die Songs schon alle sehr ähneln und dadurch so der gewisse Kick abhanden kommt. Außerdem finde ich neun Songs auch recht knapp für ein Album. Da wäre noch viel Platz gewesen, um mal ein wenig aus dem Rahmen zu fallen. Trotzdem kann man sich „Lions Of Judas“ gut anhören – wenn es mal wieder nach einem Soundtrack zum Ziegen-Schächten oder ähnlich blutigem bedarf.