In Bear Country - s.t. EP ^Tipp

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Nachdem ich die Mike Scott-Platte auf Fond Of Life ja leider ziemlich über fand, hauen sie mit dieser Debut-EP hier jetzt richtig was raus: meine Damen und Herren, Ohren auf für IN EBAR COUNTRY – da kommt etwas Gewaltiges auf uns zu! Zumindest dann, wenn sie die Qualität, die sie hier bei den fünf Songs versprühen, auch auf Vollzeit halten können.

Die Handvoll Stücke zeigen, wie man Punkrock, melodischen Hardcore und etwas Posthardcore miteinander vermengen kann, ohne irgendwelche Klischees zu bedienen und dabei auch noch was zu sagen hat. So geißelt Sänger Stu (ex-DAGGERMOUTH) die Ausgeburten der modernen Musikindustrie und –szene und man möchte ihm aus vollem Herzen Recht geben. Außerdem wendet er sich noch gegen die Kirche und dürfte sich bei vielen Menschen, die er in „New Music Sux" anspricht, insgesamt gesehen ziemlich unbeliebt machen. Aber hey, so war Hardcore doch auch mal gedacht, oder nicht?

Und obwohl die Jungs aus Vancouver, Kanada hier Melodien ohne Ende haben, hat das Album Ecken und Kanten und vor allem einen Sänger, der irgendwo zwischen HOT WATER MUSIC, A WILHELM SCREAM und POLAR BEAR CLUB zu verorten ist. Und der und sein Organ ziemlich klasse unter Kontrolle hat, es also dementsprechend vielseitig einsetzen kann. Die Songs sind sehr dynamisch, erinnern auch an die oben genannten Vergleichsbands und zeichnen sich durch gutes Songwriting und die Fähigkeit aus, den Hörer mitzureißen. Wenn ich solche Bands höre, werde ich immer wieder sauer, dass man mit „Emo" heute teilweise näher an Visual-Kei als an eben HOT WATER MUSIC liegt!

Fünf klasse Songs und die Hoffnung auf ein hoffentlich bald erscheinendes Killer-Album werden hier zusammen mit guter Laune zum Verkauf angeboten. Die Songs haben Tiefe, Schmackes und sind sehr, sehr gut ausbalanciert. Wer seinen Hardcore oder Emo lieber punkrockig mag und auf Whisky-Stimmen steht, kann an dieser EP eigentlich überhaupt nicht vorbei kommen. Geiles Teil!