Joshua - Choices

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Stil(Spielzeit):
Posthardcore / 90iger Emo (30:52)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Arctic Rodeo / Alive (24.06.11)
Bewertung:  6,5 / 10

Link: MySpace

Und wieder 90iger Jahre Emo von Arctic Rodeo. Und wieder von Leuten, die eben damals schon dabei waren – und dann eine ziemlich lange Pause genommen haben.

Fast 10 Jahre lag die Flinte im Korn in der Nähe von New York und lediglich andere Bands konnten den Namen JOSHUA hochhalten. Daher dürfte er auch durchaus dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Mit „Choices" melden sie sich zurück und sind zumindest in Deutschland auf Arctic Rodo absolut richtig, da diese Herren ein Gespür genau für diesen Sound haben. Und so kann der Hörer sich auch ungefähr vorstellen, was ihn hier zu erwarten hat (man denke zum Beispiel an TEXAS IS THE REASON und Konsorten). JOSHUA sind Vertreter des eher ruhigeren Parts des Genres und ihre Gitarren sind zwar nicht clean, aber auch nicht grade heavy, was die Produktion angeht.

Allerdings braucht man jetzt nicht denken, die Klimpern da nur so nett vor sich hin, da grade die Gitarren sehr viel Melodie mit vertrackter Dissonanz verbinden und zwischendurch immer wieder eine ganze Menge böses Blut in die eigentlich lieblichen Songs einschießen lassen. Schade nur, dass der Gesang da nicht mithalten kann. Der klingt auch über fiese kleine Extranoten immer noch schwebend und gemütlich. Und leider ist das auch mein größter Kritikpunkt bei JOSHUA anno 2011: der Gesang ist viel zu nett. In manchen Songs kommt die Melancholie zwar wunderbar durch und alles ergibt einen Sinn, aber in den anderen Stücken fehlt mir der Kick in den Gesangsmelodien.

Die Musik ist, wie erwähnt, recht clever gemacht, da sie auf den ersten Blick relativ unbekümmert daher kommt, aber nach und nach immer mehr Details offenbart und zeigt, dass man böse klingen kann, aber nicht vordergründig sein muss. Hier steckt der Teufel im in den Kleinigkeiten. Nur der Gesang ist eben nicht ansatzweise so raffiniert und nimmt der Platte damit die Möglichkeit richtig abzugehen. Schade, denn mehr als 6,5 Punkte kann ich da beim besten Willen nicht geben.
Kai