Stil (Spielzeit): epischer Posthardcore (40:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Makemyday / Alive (29.07.11)
Bewertung: 8,5/10
Link: Facebook
Und wieder eine Band, die ich absolut nicht auf dem Zettel hatte, die mich aber ab der ersten Sekunde einfach nur begeistert: MOVING MOUNTAINS aus New York haben den absolut passenden Namen für ihre Musik gewählt, denn hiermit kann man vermutlich wirklich Berge bewegen – oder sie zumindest im Kopfkino besteigen!
Zwar machen MOVING MOUNTAINS nicht, was man so noch nicht gehört hätte – vor allem THRICE fallen mir ganz, ganz stark ein – aber sie machen ihre Sache gut und einfach sehr episch. Wenn THRICE nach der „Vheissu" nicht in das Konzeptalbum eingestiegen wären, sondern einfach weitergerockt hätten, könnte man das vielleicht mit „Waves" vergleichen. Vor allem wenn der Sänger zum Schreien überwechselt, was nur dann passiert, wenn es auch Sinn ergibt, sind die Ähnlichkeiten zu Dustin Kensrue kaum zu überhören. Aber auch die Epik in ihren Songs und die unglaubliche Atmosphäre lassen sie vergleichbar erscheinen.
Auf „Waves" kommen dann noch mal ganz gerne ein paar Streicher dazu und lassen die Posthardcorehymnen richtig elegisch werden. Überhaupt scheinen MM die Songs bis zum bitteren Ende durchzureiten und geben sich emotionalen Spannungsbögen hin, die das oben erwähnte Kopfkino mit Landschaftsbildern überfluten. Die Band selber gibt es mehr oder weniger seit 2005, aber mal mit mehr oder weniger Bandcharakter. Da gab es dann Demos, eine über 30minütige 4-Song-„EP" undundund. Mit „Waves" legen sie hier ca. eine Dreiviertelstunde voller Leidenschaft à la SUNNY DAY REAL ESTATE, DREDGE, THRICE und THURSDAY etc. hin, die man in dieser Qualität auch eigentlich nur den ganz großen Namen zutraut – schon heftig, wie atmosphärisch sie ihre zehn Songs hier gestalten.
Und nicht nur der Bandname ist hier passend, denn auch „Waves" charakterisiert die Songs ziemlich gut: an manchen Stellen – vor allem dann wenn sie Songs so dramatisch hochziehen wie zum Beispiel EF – wird man tatsächlich von einer Welle mitgerissen und hinweg gespült – herrlich! Ein Album (das zweite Langeisen, soweit ich das verstehe), das nach Kopfhörern und viel Zeit schreit. Nichts für nebenbei, denn das wäre absolute Verschwendung und man würde sich selber um den Genuss bringen. Kein Album für die höher, schneller, technischer-Fraktion, dafür eines, welches den Hörer bei den Ohren und dem Herzen packt und ihn auf eine Reise mitnimmt. Ich würde diese Band unglaublich gerne mal in einem kleinen Club sehen...