Stil (Spielzeit): Hardcore / Metal (34:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (22.07.11)
Bewertung: 8 / 10
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Nach all den Kasper-Kapellen die Victory in letzter Zeit ins Rennen schickt, sind RINGWORM aus Cleveland eine richtige Wohltat: sie verbinden Hardcore mit Metal ohne im Geringsten nach Metalcore oder Victory zu klingen. Wären ihre Einflüsse mehr aus dem Deathmetal und weniger aus dem Thrash und die Musik technischer, wären DARKEST HOUR ein guter Vergleich (vor allem beim Titeltrack!) – vor allem, weil die ja auch das Gesicht des Labels oftmals gerettet haben.
Ähnlich wie DH gibt es RINGWORM auch schon seit ziemlich langer Zeit (20 Jahre um genau zu sein) und man hört ihnen ihre Erfahrung an: gekonnte werden alle trendigen Kurven umschifft und ein Sound hergestellt, der zwar gut vergleichbar ist, aber dennoch direkt eine eigene Note hat. Das hier einer von HATEBREED mit an Bord ist, kann man zwar ein wenig hören, tritt aber zu keinem Zeit in den Vordergrund. Denn anstatt eines klassischen Moshparts gehen RINGWORM lieber mal in die Blastbeat-Abteilung und machen sich damit jede Menge Freunde.
Aber sie überlasten die Songs auch nicht mit zu viel Härte und haben in der Tat das ein oder andere richtig eingängige Stück dabei – ich ärgere mich grade, dass ich die fünf Amis erste jetzt kennenlerne. Gut, ihr letztes Album ist bereits vier Jahre her, aber dennoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt bereits gerne mehr von diesen Hasskappen-Trägern gehört, da sie so herrlich schön am Victory-Zeitgeist vorbei segeln. Zwar hat auch dieses Album Groove, aber hier setzt sich der Hardcore eben nicht nur in Form von Moshparts durch und so befindet sich die Band zu ziemlich genau gleich großen Hälften in beiden Genres und liefert dabei ein unglaublich angepisstes Album ab.
Zwar ist „Scars" nicht das abwechslungsreichste Album des Jahres, dafür haben sie einen eigenen Stil, jede Menge Wut, kaum blöde Klischees und etwas, das vielen anderen Bands abgeht: Authentizität! Endlich wieder was richtig Gutes auf Victory!