Victorian Halls - Charlatan

victorian_halls

Stil (Spielzeit):
Pop / Rock / Screamo / Wahnsinn (41:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (19.08.11)
Bewertung: 6 / 10

Link: MySpace

Viele dieser Alles-Core-Lustig-Schrei-Schrei-Böse-Böse-Bands sind ja unglaublich langweilig und fangen schnell an zu nerven. VICTORIAN HALLS aus Chicago klingen im ersten Moment sofort danach, weil ihr Sänger klingt, als ob sich Schlaubi-Schlupf drei Red Bull mit Heroin gemischt hätte Aber dafür machen VH eines Richtig: sie wollen niemanden glauben lassen, sie könnten die härteste Band überhaupt sein und schreiben lieber kleine Hits!

Hier kommt also kein böses Gebrüll, kein aufgesetzter Metal – nur eben eine Stimme, die in den guten Momenten an die BLOOD BROTHERS denken lässt. Neben der Stimme gibt es viel Pop, unglaublich viel Tanzbarkeit (im Sinne von Dance-Elemente) ohne aber in Richtung Keyboard-Core zu gehen und Songs, die aus irgendeinem Grund in den Kopf sickern. THE SLEEPING trifft die BLOOD BROTHERS trifft PANIC AT THE DISCO und FOXY SHAZAM und koksen sich in einer Disco zu, die dann kurzerhand zum Proberaum umfunktioniert wird.

Die größte Frage ist allerdings nicht, ob die Tanzbarkeit zu viel sein könnte, sondern ob man sich mit der Stimme arrangieren kann. Also richtig ernst nehmen lässt der sich oftmals einfach nicht, aber da sie nicht auf unglaublich hart machen, könnte hier auch ein ordentlicher Schuss Selbstironie dabei sein – hoffe ich zumindest. Der Vierer passt auf jeden Fall ins neuere Victory-Programm, kann sich aber glücklicherweise gut von Bands wie THE BUNNY THE BEAR etc. abheben, da hier ganz klar der Pop im Vordergrund steht. Muss ich vermutlich auch nicht jeden Tag haben. Da muss schon die Stimmung zu passen. Aber dann...!
Kai