Stil (Spielzeit): Hardcore (31:30)
Label/Vertrieb (VÖ): district 763 records (24.10.11)
Bewertung: 6,5 /10
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5 POUNDS A HEAD ist eine astreine Hardcore- Band, die klassischen Hardcore spielt. Die Band aus Roßleben formierte sich 2005 und hat seitdem schon einige Aufnahmen gemacht. Zwischen der letzten Platte „Between the Chaos" und dem aktuellen Werk „Maximum Credible Accident" liegt gerade mal ein knappes Jahr.
Da will es jemand aber richtig wissen und hat ordentlich Ideen und Energie im Gepäck!
Die schlechte Nachricht zuerst, das „Intro" welches auch schnöde als „Intro" betitelt ist, macht nicht unbedingt Lust auf mehr. Hätte man getrost weglassen können, denn im Verlauf der Scheibe zeigt sich das Sextett von von einer viel besseren Seite! Tough, spielfreudig und abwechslungsreich sind die 11 Songs, „Intro" mal nicht mitgezählt...Die Band variiert mit allen alten und neuen Möglichkeiten des Hardcore und beglückt mit mehrstimmigen Gesang in allen Variationen, Breakdowns und Moshparts. Neben brachialer Schreierei wird auch harmloses Chorgesang geboten. Bei dem Song „Kiss my ass", löst ein mehrstimmiger Chor einen reggaelastigen Part ab, das klingt sehr gelungen. Da werden Erinnerungen an die guten, alten Zeiten wach. Nach den ersten Durchläufen steigert sich der Wiedererkennungswert deutlich, aber so richtig haken sich kein Song in meinem Kopf fest.
Auch noch löblich zu erwähnen ist die CD und Booklet, gestaltet von Stefan Webecke. Macht was her und erregt sofort Aufmerksamkeit. Die Fotos der Bandmitglieder Björn Stefan, Icke, Horsti, Maik und Honk geben auch Aufschluss über deren musikalischen Vorlieben außerhalb von 5 POUNDS A HEAD, wir hätten da unter anderem Bandshirts von PARKWAY DRIVE, MORBID ANGEL, WISDOM und AGNOSTIC FRONT im Angebot.
Aber um sich von den anderen Hardcore - Bands abzuheben und nicht von der aktuellen Corewelle überrollt zu werden, ja der alte Opa Hardcore hat noch einige Nachfahren mit Namen Mosh-, Metal-; Trance-, und Postcore bekommen, gibt es noch mindestens zwei wesentliche Dinge zu verbessern. Zum einen wäre da die Produktion, die mehr Druck braucht und viel fetter sein müsste. Selbst auf einer teuren Anlage, der Marke mit vier Buchstaben, kommt der Sound flach und unsauber. Mit anständigem Sound könnte man noch einiges rausholen. Das die Platte trotzdem einen guten Gesamteindruck hinterlässt, spricht aber eigentlich nur für 5 POUNDS A HEAD.
Der zweite Punkt wäre also die Bitte nach noch mehr Variation in den Songs und den häufigeren Ausbruch abseits der bereits bekannten Grenzen des Hardcore. Für die Traditionalisten reicht das schon aus, aber um langfristig zu begeistern muss mehr her.