Counterparts - The Current Will Carry US Tipp

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Stil (Spielzeit):
Hardcore (35:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (25.10.11)
Bewertung: 8,5 /10

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Wow, so eine Band habe ich ja gar nicht mehr wirklich auf Victory erwartet: COUNTRPARTS aus Kanada reißen hier auf ihrem Zweitwerk einfach mal  alles nieder und platzieren sich direkt unter den großen Namen des Hardcores. Was für ein Energie-Bolzen, was eine unbändige Kraft.

Der Gesang erinnert mich direkt an eine Mischung aus VERSE und DEFEATER und die Vergleiche passen auch ganz gut (wenn man noch zum Beispiel COMEBACK KID dazu nimmt), denn es handelt sich hier um melodischen und verzweifelten Hardcore, der immer wieder an seine eigenen Grenzen getrieben wird. Aber wo DEFEATER zum Beispiel eher Punkwurzel offenbaren oder versuchen mit cleanen Gitarren zu arbeiten, gehen COUNTERPARTS lieber in die NewSchoolige-Ebene: ab und zu dürfen mal vollkommen unpeinliche Moshparts vorkommen und die ganze Gitarrenarbeit zeigt, dass diese Quartett eine Menge von Technik etc. versteht.

Die ersten beiden Songs gehen beinahe in einem durch nach vorne und reißen selbst unbeteiligte in ihrem Sog mit sich. Danach zeigen die Kanadier dann, dass sie auch im Midtempo ziemlich gefährlich sind. Richtig „ruhig" (naja) werden sie erst im letzen Stück, welches ein wenig an „Hollow Crown" von ARCHITECTS erinnert und einen echt guten Abschluss des Albums bietet.

Aber wie auch immer die Stücke von der Geschwindigkeit beschaffen sind: technisch passiert immer eine Menge und die Band ist gut aufeinander abgestimmt, da sie hier sehr viele kleine Detail im Songwriting beachtet haben und die Arrangements immer wieder Überraschungen bieten – einfach runtergespielt wird hier absolut nichts. Man merkt den 11 Songs an, wie stark an ihnen gebastelt und geschraubt wurde – und trotzdem wirken sie nicht wie vom Reißbrett, sondern ziemlich organisch.

Neben all der Härte, der Verzweiflung in der Stimme und der Zerstörungswut der Band (alleine schon der Sound ist mehr als brutal), bleiben sie irgendwie immer noch melodisch. Zwar haben sie relativ wenige Refrains, die direkt hängenbleiben oder zum mitgröhlen anregen, oder Stücke die aufgrund einfacher Strukturen als direkte Hits zu erkennen sind, aber man wird eben über die komplette Spielzeit bestens unterhalten, denn es gibt immer Kleinigkeiten zu entdecken und das Adrenalin-Level will einfach nicht runtergehen. Bitte, bitte Victory: mehr von solchen Bands!!!!
Kai