Stil (Spielzeit): Metal / Hardcore / Prog (50:43)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2011)
Bewertung: 8 / 10
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Wenn Bekanntes, Unbekanntes und Wohlklingendes zusammentreffen, hat man meist eine Platte vor sich, die im positiven Sinne „interessant" klingt. Was POSTHUMANBIGBANG auf diesem Debüt abliefern, ist schwer zu beschreiben, aber leicht zu genießen – man muss sich nur drauf einlassen und zuhören.
Wer jetzt glaubt, die Schweizer könnten verkopft sein, den kann ich direkt beruhigen. Zwar höre ich hier sowohl Einflüsse von OPETH, SYSTEM OF A DOWN und jeder Menge Hardcorebands raus, dennoch klingt es nicht "gewollt". Ähnlich haben mich damals auch aus dem Nichts mal HACRIDE begeistert, die eben auch sehr progressiv Deathmetal mit Hardcore etc. vermengt haben. Bei PHBB kommen jetzt neben den akustischen Gitarren aber noch mal so „exotische" Instrumente wie Keyboards und Streicher (oder sollten die vom Keyboard kommen?) dazu und eröffnen den elf Songs noch mal eine ganz andere Dimension.
Zwar schwenken die Songs oft zwischen hart und zart, zwischen verzerrt und clean, zwischen gegrowlt und gesungen, zwischen rhythmisch dominiert und Atmosphäre und an manchen Stellen fällt es einem wirklich schwer dem Gedankengang der beiden Brüder (die laut Info den Kopf der Band bilden) zu folgen, aber im Nachhinein sind die Haken und Ösen kein Selbstzweck, sondern wirklicher Teil der Songs. Wenn man sich vor Augen führt, wie oft sie eben mit akustischen Gitarren und lieblichen Klängen arbeiten, fällt es relativ schwer, die vier Herren und die Dame als wirkliche Metalband zu bezeichnen. „Post" irgendwas. Post-Metal?
Die Band selber sucht übrigens nach einem Label etc. – ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Wenn hier noch ein wenig dran geschraubt wird, kommt in Zukunft etwas Gewaltiges aus der Schweiz auf uns zu!