Do Or Die - The Downfall Of The Human Race

Do Or_Die_The_Downfall_Of_The_Human_Race

Stil (Spielzeit):
Metalcore (54:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Demons Run Amok / Soulfood (25.11.11)
Bewertung: 6,5 /10

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DO OR DIE scheint es irgendwie schon seit Ewigkeiten zu geben (ok, eigentlich erst seit 1999 – aber das ist in Bandjahren schon ziemlich lang, da diese noch länger als Hundejahre sind) und seit jeher stehen sie für den Mix aus Hardcore, Metal und Mosh und wurden so Anfang des Jahrtausends auch mit der Metalcore-Welle an eine größere Öffentlichkeit gespült. Leider komme ich erst jetzt dazu, mich mit ihnen wirklich mal auf Albumlänge zu beschäftigen, wo Metalcore leider längst nicht mehr so frisch ist, wie eben vor sieben oder acht Jahren.

Und nach einem kurzen, metallisch-hymnischen Intro zeigen die Belgier mit den zwei Shoutern, dass sie auch musikalisch ihrem Sound von damals treu geblieben sind und sich nicht an den Deathcore-Zug drangehängt haben. Zwar bestimmt auch der Metal ihre Riffings, dennoch bleibt alles in der Hand des Hardcores und ich kann vor meinem inneren Auge direkt Horden von Kids in Jogginghosen im Pit Karate Kid spielen sehen.

Die Energie, die DO OR DIE auf ihrem sechsten Album freisetzen, ist schon ziemlich gewaltig, da sie sich nie groß mit Geplänkel aufhalten, sondern ihre Version des metalgetränkten New York Hardcores ziemlich kompromisslos runterprügeln. Zwar gibt es hier durchgehend auf die Frese, aber die Riffs werden nie wirklich stumpf und zeigen, dass es den Gitarristen nicht nur um die Rhythmik und die ewig gleichen Akkorde geht, sondern dass sie auch spielen können und wollen. Eventuell ist aber die Spielzeit hier ein wenig zu viel des Guten.

Leider müssen aber auch zwei Sänger nicht in jedem Falle eine doppelt gute Ausgangsposition bedeuten. Denn irgendwie können sich die beiden Herren nie darauf einigen, auch die Musik mal in den Vordergrund treten zu lassen. Und da die Sangeskünste nicht grade das Wort „facettenreich" provozieren, werden sich die Songs durch das dauernde Geschrei immer ähnlicher – was in diesem Genre ja gerne passiert. Hier wäre in der Tat weniger mehr gewesen.

Schade, denn musikalisch hat „The Downfall Of The Human Race" die Energie gepachtet, welche das Genre vor einigen Jahren so groß gemacht hat. Keine Gimmicks, keine „wir machen eigentlich lediglich Metal und die Moshparts gehören dazu"-Attitüde, sondern ein wirklicher Hybrid aus beiden Stilen, der flüssig zusammengesetzt wird. Wäre jetzt der Gesang noch abwechslungsreicher oder zumindest gezielter eingesetzt worden, hätte ich in der Punktewertung auch noch locker höher gehen können.
Kai