Stil (Spielzeit): Screamo (40:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Öttemusic (05.04.08)
Bewertung: sehr knappe 5 / 10
Link: http://www.hijackmusic.de/
http://www.myspace.com/hijackrock
Auf`s Cover geschaut und die Fotos angesehen: „Ach vermutlich wieder die Xte Screamo-Kopie und dabei nicht mal gut“. Platte angemacht und Spülen gegangen: „Ups, die kann ja doch was!“. Später im Auto mal richtig konzentriert angehört: „Ah ok, doch sehr viel Standart dabei“.
Der Anfang lässt zwar auf anderes schließen und beginnt mit Elektronik, dicker Produktion und vor allem einem sehr schönem Tempo, sowie einer überzeugender Shouter-Stimme. Aber leider können sie das Niveau nicht auf ganzer Länge halten. Beziehungsweise verliert ihr Rezept über die Gesamtlänge einfach, da die Shoutereinsätze immer berechenbarer werden und meist einfach aus kurzen Einsätzen nach der Melodiestimme bestehen („Your Last Chapter“). Und auch das Songwriting wirkt auf Dauer etwas durchsichtig. Nichtsdestotrotz bleibt der Opener „23 Inches Pain“ erstmal ein ziemlich gutes Stück, welches aus Teilen von Screamo, Punk und etwas MetalCore zusammengeschraubt wurde.
Danach schleichen sich dann aber doch immer öfter recht belanglose Riffs in die Musik des Vierers aus der Nähe von Aachen. Live kann ich mir die Sache schon wieder etwas anders vorstellen, da sie nicht nur im Midtempo vor sich her tackern, sondern auch mal ganz gerne etwas flotter unterwegs sind. Ein wenig könnte das eventuell an ganz frühe DISTANCE IN EMBRACE erinnern, als sie noch als RENT-A-TENT unterwegs waren (ohne die hohe Stimme allerdings). Aber leider fehlt noch das Geniale an den Riffs und so verlaufen sie sich ein wenig im Mittelmaß und bieten Songs an, die man so der so ähnlich schon ein paar mal zu oft gehört hat.
Dass die Band aber nicht erst seit gestern Musik macht, hört man ihnen durchaus an (gegründet 2000 und seit dem die ein oder andere Veröffentlichung in Form von Splits, Samplerbeiträgen und EPs) und so lesen sich die obigen Zeilen eventuell etwas vernichtender, als sie gedacht sind. Grade die Geschwindigkeit weiß ab und zu wirklich zu gefallen und flüssig sind die Songs ja schließlich auch. Und da ich niemandem etwas Böses will, gebe ich mal sechs Punkte – dafür sollten sie aber dann auch beim nächsten Mal die Ballade weglassen, oder Singen lernen.