Stil (Spielzeit): PostCore (41:12)
Label/Vertrieb (VÖ): I Made This (09.04.08)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.traktorbiz.com/
http://www.myspace.com/traktorbiz
Oh wow, entweder liegt es daran, dass ich seit über zwei Wochen krank bin, oder der Krach von TRAKTOR macht mir echt zu schaffen – wobei ich normalerweise für Krach immer zu haben bin.
Auch wenn die ersten drei Sekunden an die HIVES denken lassen, wird doch sehr schnell klar, dass TRAKTOR eher anderen skandinavischen Kollegen über die Schulter geschaut haben – z.B. REFUSED oder JR EWING. Vor allem wenn man den Schrebbelsound der Gitarren bedenkt. Trotz (oder grade deswegen?) der nicht bis oben hin verzerrten Gitarren setzen die vier Schweden hier jede Menge Aggressionen frei, indem sie sich vertrackt geben und einen großen Haufen auf das Thema „Harmonie“ setzen. Die beiden Gitarren sind teilweise (gewollt) arg dissonant und machen es dem Hörer wirklich nicht einfach. Da aber auch die Struktur der Songs nur selten eine Halteleine bietet, muss man als Hörer schon einiges verkraften.
Und mit dieser Sperrigkeit spielen sich auch ganz gerne und versuchen es an einigen Stellen auch richtig zu toppen. Dazu passend kennt der Mann am Mikro nur den Unterschied zwischen Schreien und laut Schreien. Witzigerweise haben sie sehr oft eine gewisse Tanzbarkeit im Rhythmus, die man im ersten Moment so gar nicht erwarten würde.
Schade finde ich allerdings, dass die erste Hälfte des Albums so unzugänglich geworden ist. Danach zeigen sie, dass sie auch mit der Dynamik spielen können, was mir wesentlich besser gefällt und bauen sogar instrumentale Stücke ein – die natürlich auch gerne disharmonisch werden können.
Auch wenn ich grade nicht sonderlich gut mit dem „Krach“ zurechtkomme, nötigt mir die Konsequenz schon Respekt ab. Jedenfalls ist das hier keine Musik zum einfachen Konsumieren. Eher für Kopfhörerabende und viel zu bewältigende Aggression. Mir persönlich fehlen allerdings noch ein paar mehr zugängliche Stellen.