Bitter Verses - Make Or Break

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Stil/Spielzeit:
Hardcore (27:36)
Label/Vertrieb (VÖ):
Swell Creek / Soulfood (14.10.11)
Bewertung:
7,5 / 10
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Oldschooliger, tougher Hardcore mit Metalkante ist ja so eine Sache. Vor allem deshalb, weil es den Bands oftmals schwer fällt, über den eigenen, oft eng begrenzten Horizont hinauszusehen. Und genau hier können BITER VERSES aus Senftenberg punkten: in ganz kleinen Dosen versuchen sie immer mal wieder, etwas mehr als nur Mosh in ihre Songs einfließen zu lassen.

Meiner Meinung nach dürfte das Quintett (mit doppelter weiblicher Beteiligung) auch genau diese Einflüsse noch stärker ausspielen – denn hier halten sie ihre Trümpfe. Nicht dass ihre metallische Version des NYHCs alleine zu spröde wäre, aber wenn dann wie bei „Live Together, Die Alone" auf einmal punkige Gitarrenmelodien und dicke Hintergrund-Ohohos ausgepackt werden, frage ich mich, warum nicht mehr davon auf der Platte zu finden ist. Denn genau solche Parts geben der Band auf ihrem ersten Full Length (nach einem Demo und einer EP) ein individuelles Gesicht. Und solch melodische Ausflüge der zweiten Gitarre wie beim Interlude (und wenn es auch noch so wenig sein mag) sollten sie auf jeden Fall ausbauen!

Textlich zeigt sich Frontfrau Carolin engagiert und verplempert ihre Zeit vor dem Mikro nicht Tough Guy-Klischees, sondern setzt sich mit typischen punkinspirierten Hardcorethemen auseinander. Das die Band gerne schnell spielt und nicht nur TwoStep und Mosh mag, unterstützt den guten Auftritt von BITTER VERSES ungemein. Abwechslungsreicher als TEAMKILLER oder FINAL PRAYER und weniger metallisch und vermosht als WALLS OF JERICHO (der Vergleich musste anhand der Frontfrau und ihrer Stimme irgendwie noch raus) machen sie hier eine echt gute Figur, hauen uns zwölf Mal bösen Hardcore um die Ohren und empfehlen sich durch gutes Songwriting auch für die Zukunft. Mal schauen, was da noch so kommt.
Kai