Suckapunch - Kiosk Kings

suckapunch

Stil/Spielzeit:
Tough Guy Hardcore (24:26)
Label/Vertrieb (VÖ): One Life Crew (2011)
Bewertung: 7,5/ 10

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SUCKAPUNCH verwirren mich erst mal auf der geografischen Ebene: die kommen echt nicht aus dem Ruhrpott? Ich war mir beinahe sicher, dass es sich hier um eine, nicht komplett verprollte Ruhrpott Hardcore-Band handelt – aber die Herren sind aus Hamburg. Musikalisch passt es allerdings trotzdem ganz gut.

Aber glücklicherweise ist bei SUCKAPUNCH der Beatdown nicht im Mittelpunkt. Zwar darf ein Moshpart auch mal prollig nach unten gezogen werden, aber dennoch haben sich die fünf Kiez-Corler viel vom NYHC abgeschaut und sind dem Punkrock und sogar HipHop und Dubstep in kleinen Dosen nicht ganz abgeneigt – und genau diese Stil-Offenheit macht den Reiz der Platte aus – egal, wie prollig die Texte auch sind.

Denn nicht nur in den Moshparts, sondern auch lyrisch langen die Nordlichter ordentlich hin: außer ihnen sind nämlich alle nur Fakes, Assis und Idioten. Man redet über Blowjobs, Chicks und Fights und betrinkt sich am Kiosk. OK, teilweise ist das fast schon wieder lustig – ich muss ja schließlich nicht im Moshpitt stehen und mir das Testosteron-Debakel des vermeindlichen Publikums antun.

Im Gegensatz zu Bands wie IN BLOOD WE TRUST haben SUCKAPUNCH den absoluten Brutalo-Faktor etwas herunter geregelt und bewegen sich auch wesentlich weniger im Metal, sondern ganz klar im Hardcore. Die Texte werden auf Englisch und Deutsch vorgetragen und machen irgendwie auch schon fast den Reiz der Truppe aus. Dazu kommt noch eine Produktion, die in der Tat „authentisch" klingt (und eben nicht überproduziert ist) und fertig ist eine Platte, die mich damit überrascht, dass sie mir eigentlich ziemlich gut gefällt. Wer nichts gegen einen leichten Prollfaktor hat, sollte die mal austesten.
Kai