Downstairs - Oh Father




Stil (Spielzeit): Posthardcore mit Orgel (39:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Fullsteam / Pias / Rough Trade (14.03.08)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.downstairsnoise.com/
http://www.myspace.com/downstairsnoise
Knacken, Fiepsen und dann eine krachige Gitarre und heftige Drums. Dazu ein Synthi bzw. eine Orgel und schon geht es los mit „Oh Father“.
Und direkt in den ersten Minuten wird klar, dass hier ein großer Haufen auf bzw. in Schubladen gesetzt wird. Denn ich höre direkt Anleihen aus der skandinavischen „The-Band“-Ecke mit noch mehr Posthardcore-Elementen plus einer MURDER CIYT DEVILS-Orgel. Da kann einem schon leicht schwindelig werden. Auf der Gesamtlänge ist dieses Debüt allerdings nicht ganz so berauschend, wie diese ersten Zeilen es vermuten lassen. Auch wenn es wild, stilübergreifend und eigenständig bleibt, kann mich ihre erste Platte in zehn Jahren Bandgeschichte nicht komplett fesseln - trotzdem habe ich Respekt vor ihrem Ansatz.
Diese Aussage sollte aber nicht mit wirklich negativer Kritik verwechselt werden, denn ich sehe schon viele gute Seiten an „Oh Father“. Songs wie „Peephole City“ z.B. sind schon ziemlich großes Kino: voller Intensität, Emontionalität und Kraft. Leider schafft aber eben nicht jeder der Songs, solche eine Reaktion bei mir hervorzurufen. An und für sich finde ich den Ansatz des Vierers aus Helsinki ziemlich spannend, also so AT THE DRIVE-IN-Elemente mit dieser Orgel-Geschichte zu verbinden und dabei immer schön aufgedreht zu bleiben – ich könnte mir das live auch sehr schweißtreibend vorstellen, aber auf Dauer ist das doch ein wenig zu viel Krach um zu wenige geniale Momente. Zwar kann man die während der knapp 40 Minuten finden, aber man muss sich wirklich mit diesem Werk auseinander setzen.
Und dass ist auch der nächste Punkt, den ich ihnen anreche, obwohl sie mir nicht vollkommen zusagen: sie machen keine Konsum-Mucke, so wie es so viele zur Zeit im Hardcore-Sektor machen. Sie sind sperrig, haben trotzdem ihre poppigen Momente und stehen eben auch auf eigenen Beinen. Ich habe zwar keine Ahnung wie ihre ersten beiden EPs (D.I.Y.) geklungen haben, aber ihr Sound heute klingt schon relativ selbstbewusst. Eine Platte für Fans von sperrigem und teilweise lärmendem Posthardcore, der mit einer Orgel experimentiert (kein Nintendo-Core à la HORSE THE BAND etc.!)
Kai