Stil (Spielzeit): Hardcore, Metal, Chaos (39:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (06.04.12)
Bewertung: 7,5 /10
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Musikalisches Chaos im Spannungsfeld zwischen Hardcore, Metal und totalem Wahnsinn ist ja jetzt nichts Neues mehr. FOR THE IMPERIUM (Star Wars?) können dem Genre aber noch mal einige gute Seiten abgewinnen.
Man stelle sich PROTEST THE HERO, IWRESTLEDABEARONCE, EVERY TIME I DIE, THE FALL OF TROY und solche Bands vor, die gemeinsam jammen, viel Bier trinken und aus reinem Spaß an der Freude ein Album zusammen aufnehmen. Keine Sorge, es klingt nicht so überladen wie es sich grade gelesen haben muss, da die Finnen schon darauf achten, keinen Overkill hinzulegen und tatsächliche Songs abliefern. Und diese kriegen sie sogar verdammt vielfältig hin.
Allerdings fangen sie sich damit auch die große Schwäche des Albums ein: bereits bei Song Nummer Vier nehmen sie komplett die Geschwindigkeit und Härte raus und hauen ein balladeskes Stück raus, was im darauffolgenden Song auch nur ein wenig gesteigert wird. Schade, denn Song Nr. 3 macht ungefähr so viel gute Laune wie BLESSED BY A BROKEN HEART, und dann gehen sie komplett vom Gas und unterbrechen den Flow des Albums mehr als drastisch. Klar verstehe ich den künstlerischen Aspekt, aber grade, wenn man das Album beginnt abzufeiern, geht die Kurve direkt wieder nach unten.
Hätten FOR THE IMPERIUM es geschafft, dieses Debüt mit mehr solcher Hits wie „California Girls", „Ignition" und „Creator" vollzustopfen, wäre man in diesem Jahr auf keinen Fall an diesem Album vorbeigekommen. Schon so ein wenig wie „Pedal To The Metal", nur für den partytauglichen Chaoscore eben. Denn teilweise schreiben sie echte Hits! Und wie oben beschrieben, kopieren sie sich dabei noch nicht mal selber.
Wer seinen chaotischen Hardcore/Metal mit Humor, Hitlastigkeit, Pomp, Klavier, akustischen Gitarren, Abwechslungsreichtum, einer Stimme fast wie GLASSJAW und nachvollziehbaren Strukturen mag, sollte hier unbedingt reinhören, da FTI ein ganz kleines Meisterwerk gelungen ist, an dessen Schwächen man hätte arbeiten sollen, um mal richtig auftrumpfen zu können, Aber egal – mal sehen, die vier Finnen werden uns hoffentlich noch öfter beehren.