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Manchmal hört man einer Band einfach an, dass sie aus Deutschland kommt und eigentlich lieber nach Amiland klingen würde – und dabei auch nicht unbedingt die beste Figur macht. So geschehen bei dem Debütalbum der CONVOIS. „Ocean's Tales" soll dicker Screamo sein, ist aber leider nur ein schwacher Abklatsch der großen Genrenamen.
Die Cleanstimme, die große Parts des Albums bestreitet, ist quietschig und überzeugt damit nur sehr mittelmäßig (der Track mit dem Frauengesang ist dagegen allerdings direkt um einiges besser!) und die Schreistimme ist exakt so, wie man sie erwartet und damit wenig überraschend. Ich mag zwar den punkigen Ansatz, den die Trierer hier verfolgen, aber ich frage mich auch, ob dies bewusst gemacht wird oder eher daran liegt, dass eine andere Herangehensweise vielleicht gar nicht möglich wäre. Schließlich zeigt sich vor allem das Schlagzeug unglaublich uninspiriert. Und ehrlich gesagt macht mir alleine dies schon die Songs kaputt: punkige Akkorde treffen auf leichte Riffings (ab und zu auch mal ein Metalcore-Riff), Geschrei trifft auf Emogesang und alles wird zusammengehalten von einem Schlagzeug, welches wirklich nur die Basics abdeckt und damit extrem viele Chancen einfach ungenutzt verstreichen lässt, also stark zur Mittelmäßigkeit des Releases beiträgt.
Vergleichbare Bands wie alte FROM FIRST TO LAST, FIRE IN THE ATTIC und Konsorten haben vor Jahren bereits vorgemacht, wie man diese Musik um einiges spannender spielen kann. Zwar geht der Sound in Ordnung – aber das kann es ja wohl noch nicht gewesen sein. Beim nächsten Output bitte mehr Individualität, mehr Drums und mehr Ecken und Kanten. Denn dies klingt als kopiere man seine Vorbilder, ohne das auf die Kette zu bekommen.