I Hate Our Freedom - This Year`s Best Disaster

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Vor gut einem Jahr habe ich das Debüt der Band aus Mitgliedern von GARRISON, GOD FIRES MAN, MILHOUSE, TEXAS IS THE REASON und THURSDAY reviewt, war positiv angetan, aber eben noch nicht umgehauen. Mir haben einfach die Hits gefehlt. Das Zweitwerk legt jetzt einige Zähne zu und zeigt die Band wesentlich angriffslustiger und besser abgestimmt. Geiles Teil!

Natürlich hört man dem Album an, welche Musiker hier beteiligt sind und woher die kommen. Also der 90iger Posthardcore. Aber dazu haben I HATE OUR FREEDOM hier noch eine große Schüppe Punkrock dazu gemischt, und siehe da: die Songs funktionieren fantastisch. So bewegt es sich in Schlangenlinien zwischen schweren, posthardcorelastigen Midtempoparts und schnellerem Krach, der ziemlich frisch und treibend klingt.

Auch der Sound wurde nochmal optimiert und passt mittlerweile wunderbar zu den Songs, die dieses Quartett hier runterrockt. Zwar stimmt der RIVAL SCHOOLS-Vergleich streckenweise immer noch ganz gut (auch aggressive JIMMY EAT WORLD und die GET UP KIDS fallen mir ein), aber wie erwähnt ist der Punkfaktor angestiegen und verhilft den Songs oftmals zu wesentlich mehr Schwung. Und das sind dann auch oftmals die Parts, in denen der Gesang ordentlich Kette geben kann und den Hörer direkt mitreißt. Allerdings legen sich IHOF nie ganz fest und halten sich alle Wege frei – so können bereits innerhalb eines Songs die Einflüsse stark variieren – und sich doch zu einem flüssigen Ganzen verbinden.

Im Vergleich zu „Seriously" haben I HATE OUR FREEDOM richtig an sich gearbeitet, das Songwriting, die Songs und den Sound stark verbessert und ihr Potential wesentlich besser abgerufen. Die Stücke gehen wesentlich besser ins Ohr, ohne auch nur ansatzweise dafür Kompromisse eingehen zu müssen. So lassen sie sich auch schwerer kategorisieren. Gelungene Entwicklung!