Stil (Spielzeit): Posthardcore / Indie (31:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Midsummer / Cargo (13.04.12)
Bewertung: 7 / 10
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ASHES OF POMPEII sind mittlerweile auch keine Unbekannten mehr. „Places" ist mittlerweile das dritte Album der Marburger (bzw. Kölner), und es zeigt auch, warum sie sich in der heimischen Szene bisher so gut behaupten konnten: sie schaffen Atmosphäre und bewegen sich weit ab stumpfer Klischees.
Was der Vierer da macht, liegt irgendwo zwischen Emocore, Posthardcore und Indie und lebt zum einem vom verschachtelten Miteinander der Instrumente, dem Kopfnicker-Groove aber vor allem von dieser kernigen Stimme. Man kann Emotionen im Posthardcore nämlich auch rüberbringen, ohne so zu klingen, als hätte man früher mal „I'm a barbygirl" eingesungen. Die Stimme von Tobias Mönch könnte da schon eher ein Ticket für The Fest in Gainesville lösen. Und vor allem in den Momenten, wo er entweder Kette gibt oder seine Stimme bricht, jagt sie einem Gänsehaut über den Rücken.
Musikalisch bewegt man sich im Midtempo, bedient keine Metalriffs, sondern klimpert lieber in-und übereinander. So schaffen sie vor allem Atmosphäre und kriegen eben auch die Dynamik zwischen laut und leise auf die Kette. Die Gitarren sind nie zu aufdringlich, aber die ganze Zeit in Bewegung – so wie die Drums eigentlich auch. THRICE sind von der Atmosphäre her zum Beispiel ein gar nicht mal so schlechter Vergleich. Aber bei aller Liebe der Band für Melodik muss ich doch auch ankreiden, dass sich hier vor allem die Strophen relativ ähneln. Und da fast alle Songs mehr oder weniger im gleichen Tempo sind, stellen sich dann schon erste Ermüdungserscheinungen ein, weshalb ich in der Punktewertung leider, leider nicht höher gehen kann.
Schade, dass ASHES OF POMPEII auf diesem Album so wenige Songs haben, die mal richtig ausreißen und einfach mal anders klingen, als der Rest. So ist „Places" zwar ein unglaublich gutes und homogenes Album geworden, aber ich traue der Band eigentlich noch mehr als das zu. Live bestimmt ein absoluter Kracher, wenn sie das sauber rüberbringen, und auch auf Platte zu empfehlen – aber ich denke, da wäre sogar noch mehr gegangen...