Skeleton Key - Gravity Is The Enemy

skeleton key

Stil (Spielzeit):
Crossover aus Funk, Alternative Rock, Hardcore und Wahnsinn (53:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Cargo (23.03.12)
Bewertung: 8 /10

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Wow, das ist nicht ganz so einfach: von Arctic Rodeo Records erwarte ich eigentlich lupenreinen 90iger Posthardcore. SKELETON KEY machen ab dem ersten Ton klar, dass sie sich nicht so leicht kategorisieren lassen. Und nach dem ersten Durchgang war ich dann auch erst mal im wahrsten Sinne enttäuscht. Seitdem wächst das Album aber stetig!

OK, die 90iger hört man dem „Crossover" hier auch an. Und in der Info steht dann passend, dass es diese Band bereits seit 1996 gibt – Treffer! Aber statt nach MINERAL etc., klingen sie eher als hätten PRIMUS versucht, die RED HOT CHILLIE PEPPERS musikalisch zu zerstören. Darüber noch ein wenig Hardcore und seltsame Ideen – und fertig ist „Gravity Is The Enemy".

Seltsame Ideen gefällig: man höre sich doch einfach mal an, wie da teilweise die Gitarre über die funkigen aber sehr trockenen Basslines gelegt wird. Irgendwo zwischen heavy, noisig und nerdig. Die Vocals hingegen bleiben immer schön melodisch und tun so, als gäbe es die Bekloppten an den Instrumenten gar nicht. Die Drums sind tanzbar, langsam aber gewaltig und extrem wuchtig – und die Percussions sind teilweise ziemlich kaputt. Kein Wunder also, dass die Band bereits mit anderen Größen wie den MELVINS, PRIMUS und TOMAHAWK auf Tour war.

Im ersten Moment haben SKELETON KEY ein unheimliches Potential, den Hörer zu nerven, aber wenn man sich erst mal eingehört hat, fällt einem auf, wie geil hier verschiedenste Sachen miteinander verbunden sind und dabei irgendwie immer melodisch bleiben – man muss es nur abgedreht mögen. Dazu kommt dann noch einiges an Facettenreichtum der Band (ein akustisches Stück über ein Xylophon und ein Song, der nach TOM WAITS auf Drogen – also mehr Drogen – klingt, sind auch dabei) und der Fakt, dass es sich hier wirklich mal um etwas handelt, was man nicht jeden Tag hört. Auch wenn die Platte ein paar kleine Durchhänger hat: Hut ab!
Kai