Stil (Spielzeit): düsterer Hass-Core (36:48)
Label/Vertrieb (VÖ): GSR / Cargo (09.12.11)
Bewertung: 7/10
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Vor drei Jahren haben mich KICKBACK aus Frankreich mit „No Surrender" kalt erwischt. Mittlerweile sind sie 20 geworden und haben immer noch mehr Wut im Bauch, als es die meisten jungen Bands je haben werden. Und so ist auch „Et La Diable Rit Avec Nous" wieder ein purer Klumpen an Hass, Hardcore und Noise geworden. Oh Mann.
Die Pariser scheinen aber auch einfach nicht ruhiger zu werden, denn sie lassen ihrem Hörer auch auf dem aktuellen Werk keine Sekunde Pause. Sie umgehen geschickt alle Kategorisierungen und spielen einfach eine sehr düstere, menschenverachtende Art des Hardcores, die mit Bands wie CONVERGE zu vergleichen wäre, wenn mehr Metal drin wäre. Bereits die hohen, kreischenden Vocals reichen schon aus, um den Puls des Hörers nach oben schnellen zu lassen. Denn: ein Hörgenuss sind KICKBACK nun wirklich nur bedingt.
"Et La Diable Rit Avec Nous" ist ein schwarzer Klumpen Hass geworden, bei dem einem die Galle hochkommen kann. Erstaunlich ist dabei aber immer wieder, wie eigenständig sie teilweise klingen und wie KICKBACK es schaffen, den Aggressionspegel so konstant oben zu halten. Die Songs sind alles andere als einfach, kommen ohne Breakdwons und Mosh aus und sind vor allem schwer verdaulich. Wer sich das Booklet ansieht, wird dies auch hier mehr als deutlich bestätigt finden – keine Musik für Philanthropen!
Vor kurzem meinte Chris ja bereits, ich würde alt werden, und so muss ich auch dieses Mal gestehen, dass mich diese brachiale Krachattacke heute weniger begeistern kann, als noch vor drei Jahren. Damals hätte sich sie vermutlich bereits wegen ihrer absoluten Kompromisslosigkeit abgefeiert, heute steht für mich vor allem die Anstrengung im Vordergrund, die es mit sich bringt, ein KICKBACK-Album komplett am Stück zu hören.
Wenn ich mal wieder eine Menschenhasser-Phase haben sollte, weiß ich jetzt, was mein Soundtrack dazu sein wird. Bis dahin kann ich die Platte nur bis zu einem gewissen Grad abfeiern. Mehr Dynamik wie in "We prowl, they crawl" hätte dem gesamten Album vermutlich echt gut getan...