Awaken Demons - s.t. ^Tipp

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Mit ihrem Debüt hatten sich AWAKEN DEMONS vor ein paar Jahren direkt in mein Herz gespielt: SXE Hardcore, der aber vor allem auf Positives setzte, wie zum Beispiel Freundschaft. Mit dem Nachfolger „The Mirror" waren sie auf einmal auf Trustkill Records und klangen auch spontan internationaler – was in dem Sinne leider hieß: sie klangen vielmehr so, wie alle anderen auch und der Moshanteil wurde stark angehoben. Für ihr neues selbstbetiteltes Werk habe ich dann gar keine großen Hoffnungen mehr gehabt – zwar hatte mit „The Mirror" noch gut gefallen, aber ein Abstieg war es für mich schon. Aber aus irgendeinem Grund – und ich bin vermutlich am meisten überrascht von allen – haut mich das neue Album dann doch wieder um!

Zwar geht es hier auch wieder los mit extrem fettem Sound und viel Mosh, aber die Songs haben wieder diesen Zugzwang, diesen Druck und diese Wucht, die sie streckenweise unwiderstehlich machen. Im Gegensatz zu Bands wie EMMURE haben AWAKEN DEMONS verstanden, wie wichtig Geschwindigkeit für Hardcore sein kann und wechseln gerne mal in die höheren Tempi – auch wenn das Album vor allem vom Mosh lebt. Aber hört euch mal "Phoenix" an, da werden Hochgeschwidigkeit und Groove wirklich geil miteinander verbunden! Und ich kann mich solchen Stücken dann kaum entziehen.

Auch wenn dieses Album wieder extrem "amimäßig" klingt und so weit entfernt vom Debüt ist wie der Vorgänger, haben AWAKEN DEMONS die Hardcoreelemente (und damit meine ich eben nicht den Mosh) wieder erhöht. Ich kann alle verstehen, denen diese sehr moderne Version des metallischen Hardcores einfach zu platt ist, aber Victory müsste sich eigentlich um die Italiener reißen. Denn Zugpferde wie EMMURE konnten mit dem letzen Release nicht mehr diese Wucht zu Tage fördern.

Vielleicht liefern AWAKEN DEMONS hier ein Werk ab, bei dem ich mich in zwei Jahren fragen werde, warum ich es so abgefeiert habe, aber im Augenblick ist das hier das drückenste Ding im Bereich Mosh, was mir in letzter Zeit untergekommen ist. Stumpf wie eine Keule – aber auch ebenso schmerzhaft. Ich möchte nur nicht im Pit stehen müssen...