Stil (Spielzeit): Hardcore (19:44)
Label/Vertrieb (VÖ): D.I.Y (2012)
Bewertung: 8,5 / 10
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Direkt ab den ersten Tönen muss ich an Bridge9 (eventuell auch was für Topshelf?) denken. Was mir da entgegenschallt, erinnert an HAVE HEART, VERSE, COUNTERPARTS und Bands dieser Prägung (nur beinahe komplett moshfrei). Schnell ins Info geschaut – und siehe da: die Band kommt aus Dresden!
Auf dem zweiten Release der Band gibt es modernen, melodischen und leicht verzweifelten Hardcore, der seine Stärken im Zug nach vorne und jeder Menge Geschwindigkeit sucht – und findet. OK, die Stimme bringt es manchmal eher auf angepisstes Sprechen als auf Schreigesang, aber das passt wunderbar zur Atmosphäre der acht Songs. Dazu kommt noch eine Gitarrenarbeit, die sowohl druckvoll als auch melodisch ist und nicht nur die typischen Hardcore-Baukästen abklappert. Überhaupt kann die Band auf technischer Seite ziemlich überzeugen!
Vom Gefühlsfaktor her passen CLLHN (warum müssen die auch alle immer die Vokale aus ihren Namen streichen?) auch zu Bands wie DEFEATER, TOUCHE AMORE, THE SADDEST LANDSCAPE und Konsorten, nur dass sich hier die Stimme nicht überschlägt und ein wenig lebensbejahender klingt. Aber vor allem leben diese Stücke von der ungeheuren Wucht und dem Sog, den sie hinter sich her ziehen. Mit Mach1 brettern sie vorbei und hinterlassen verbrannte Erde – ohne jemals das Gespür für Melodik zu verlieren. Wenn diese Band – die diese wunderbare Platte übrigens für lau im Netz anbietet! – auf dem richtigen Label gelandet wäre und aus den USA käme, wären sie mit Sicherheit bereits in aller Munde. Was für ein Hochgeschwindigkeitszug von einem Hardcorealbum!