Suis La Lune - Riala

suis la lune

Stil (Spielzeit):
Screamo (39:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Topshelf / Soulfood (25.05.12)
Bewertung: 8 /10

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Topshelf Records bringen eine weitere Band an den Start, die irgendwo zwischen verzweifeltem Hardcore und Screamo liegt. Dieses Mal allerdings aus Schweden. Aber genauso begeisternd!

Die insgesamt dritte LP der Schweden hat zwar ganz klar diesen zerrissenen, dauernd brechenden Kreischgesang – der ein wenig nach hinten gemischt wurde – aber ist vor allem in der Gitarrenarbeit unheimlich melodieverliebt. Und das nicht nur in den ausgedehnten cleanen Klanglandschaften, sondern auch wenn sie richtig Kette geben. Und es ist richtig schön mit anzuhören, wie beide Gitarristen sich um die jeweils einfachen Lösungen herumklimpern und trotzdem nicht anstrengend werden.

Da sie absolut keine Eile haben, sich auf die Kraft der einfachen Akkorde und der puren Gewalt an und für sich zu verlassen, würde „Riala" streckenweise auch als Instrumentalalbum funktionieren. Die Songs schweben und fließen vor sich hin, verdichten und verlangsamen sich wieder, während der Sänger am Rande seiner Stimmbänder den Tanz der Verzweiflung aufführt. Man denkt an PIANO BECOMES THE TEETH, LA DISPUTE, DAITRO und THE SADDEST LANDSCAPE und fühlt sich ähnlich gut aufgehoben dabei. Ab und zu darf sogar mal eine Trompete vorkommen.

Im Endeffekt erscheint mir der Gesang manchmal als etwas zu viel des Guten. Nicht immer – aber mehr Facettenreichtum hätte dem Album gut getan. Ansonsten eignet sich diese mitreißende Platte hervorragend, um sie mit einem Kopfhörer zu genießen. Kopfkino auf Screamo.
Kai