This Is Hell - Misfortunes




Stil (Spielzeit): Modern interpretierter Oldschool Hardcore (44:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill / SPV (15.02.08)
Bewertung: 9,5 / 10
Link: http://www.thisishell.org/
http://www.myspace.com/thisishell
“Hell Yeah! This Is Fucking Hardcore!” hätte meinetwegen im Promoschreiben stehen dürfen und ich hätte nicht mal gezwinkert. Denn was die Jungs aus Long Island hier auf dem Nachfolger zu „Sundowning“ abliefern ist einfach der pure Wahnsinn!
Und im Gegensatz zu ihrem Trustkill-Debüt, wird ihre zweite Langrille nicht erst mit einem Jahr Verspätung in Deutschland veröffentlicht, sondern kommt relativ schnell nach Veröffentlichung von „Sundowning“ auf den Markt. Aber kein Wunder, denn erstens ist die Platte eingeschlagen wie eine Bombe und zweitens haben sich THIS IS HELL jede menge Freunde in Deutschland während der „Never Say Die-Tour“ gemacht, die sie zusammen mit COMEBACK KID, PARKWAY DRIVE, den CANCER BATS und einigen anderen Hardcorebands absolviert haben.
Und was macht man, wenn man schon mal einen Fuß in der Tür hat? Genau, man tritt das ganze verdammte Ding ein und steht danach unübersehbar im Hausflur. Und unüberseh- bzw. unüberhörbar dürfte sich das Quintett, von denen zwei Beteiligte auch bei SOLDIERS spielen, mit „Misfortunes“ machen. Geiler hat Oldschool-Hardcore in meinen Ohren nie geklungen. Vor allem, weil sie ihn modern interpretieren, nicht vor modernen Einflüssen zurückschrecken (diese aber nur in Maßen nutzen) und einen Sound mitbringen, der jede Emofrisur in einen aufrecht stehenden Iro verwandeln würde. Ich selber musste im Auto aufpassen, nicht rückwärts zu fahren, als mir die Platte zum ersten Mal aus den Boxen entgegen sprang.
Hier gibt es in einer knappen Dreiviertelstunde (inklusive einem Bonustrack) pure Energie und Wahnsinn geliefert. Die Möglichkeiten zum Verschnaufen und runterkommen sind so selten vorhanden, dass man als Hörer beinahe unter Dauerstrom steht. Die dicken Groupshouts machen sogar die etwas groovigeren Passagen unfassbar mächtig. Da können auch COMEBACK KID nur von Träumen, eine solche Intensität aufzubauen. Auch falls „Misfortunes“ ein Flop werden sollte (was aber garantiert nicht passieren wird), sollte man dieser Band jede Unterstützung zusagen, die sie braucht, um weiter Musik zu machen: man stelle sich einfach mal vor, der Fünfer könnte seine Aggressionen nicht in Musik ausdrücken…
Ich persönlich würde mal sagen THIS IS HELL haben hier direkt zu Beginn des Jahres mal die Meßlatte im Genre „Hardcore“ (scheiß auf die „Schule“) gesetzt. Jetzt bin ich aber echt mal gespannt, wer da mitziehen oder höher springen kann. So, und ich brauch jetzt erstmal Ritalin oder irgendwas anderes zum Beruhigen.
Kai