Great Reversals - To The End Of The Earth EP

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GREAT REVERSALS kommen aus Detroit und legen hier eine EP vor, die mir beinahe die Schuhe ausgezogen hätte. Sie spielen melodischen, aber druckvoll aggressiven Midtempo Hardcore, der abwechslungsreich und verspielt ist, dennoch ziemlich auf die Mütze geht und es schafft, ein eher schleppendes Tempo spannend zu halten. Nur der Gesang macht mir absolut einen Strich durch die Rechnung.

Denn im Gegensatz zur Band, die immer versucht, ihre Ideen leicht zu variieren, nölt der Sänger in einer Tour vor sich hin und ich fühle mich leicht an die Muppets erinnert – leider. Denn ansonsten haben die sieben Songs hier echt bei mir gewonnen. Sehr stark Midtempo, manchmal sogar richtig doomig langsam, mit kleinen Hochgeschwindigkeitsausbrüchen, zwei verschieden arbeitenden Gitarren, die sich nicht stumpf an ein paar Akkorden festhalten, sondern Atmosphäre aufbauen können – so baut man spannende, nicht unmoderne Songs, ohne auf irgendwelche Trends aufzuspringen und den Hardcore nicht Richtung Metal abdriften zu lassen.

GREAT REVERSALS gibt es seit ca. 2009 und seitdem spielen sie eine relativ moderne Variante des 90iger Hardcore, der auch an Bands wie BANE oder TRIAL geschult wurde. Im Original handelte es sich hier nur um vier Songs, die vom Kampf des Drummers um das Überleben mit seinem tauben und autistischen Sohn handeln. Aufgemotzt mit drei Bonussongs (ein UNBROKEN-Cover und zwei Stücke von der Split mit THEY COME IN WAVES), hat man hier eine schicke Platte, die hierzulande gut zu WITHIN WALLS und SIRENS etc. passen würde.

Wie oben erwähnt, bin ich eigentlich untröstlich, dass ich dieser Platte nicht mehr Punkte geben kann, aber der Gesang ist so übelst langweilig, dass alles andere übertrieben wäre. Als würde man die ein oder andere AGNOSTIC FRONT-Platte hören, ohne ihre Bedeutung für den Hardcore zu kennen...
Wer sich allerdings an solchen Kleinigkeiten wie Gesang nicht stört, der sollte hier gerne zugreifen.