Stil (Spielzeit): Metallischer Hardcore / Noise (20:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Finest Noise / Radar (12.11.07)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/theminutebetween
THE MINUTE BETWEEN bieten auf ihrer EP „Action And Reaction“ ziemlich rauen und metallischen Hardcore. Und mit Unterstützung von anderen Südlichtern schaffen TMB durchaus ein Werk zum Aufhorchen.
Die Ösis reformieren das Genre zwar nicht unbedingt, klingen aber trotzdem relativ frisch – also eben nicht nach Hardcoreband X und MetalCoregruppe Y. Vor allem werden hier die üblichen MetalCore-Klischees (und damit meine ich diesmal die musikalischen) ausgelassen und der Fünfer scheint sich vor allem Hardcore auf die Fahnen geschrieben zu haben (die Lyrics werden streckenweise richtig gekotzt). Ab und zu werden eben einige Metalvariationen adaptiert, aber trotzdem würde ich sie ganz klar dem HC zuordnen.
Ab und zu ist mir die Snare zu laut (bzw. zu viel) und deckt damit die Riffs ein wenig zu, was ich relativ schade und verschwenderisch finde. Aber auf der anderen Seite unterstreicht es auch, dass unsere südlichen Nachbarn ziemlich steil nach vorne gehen. In den 20 Minuten wird auch wirklich kaum Zeit zum Luft holen gelassen – ein ganz schöner Brocken wird hier aufgetürmt. Aber in der Mitte der EP bei „Odyssey“ taucht auf einmal eine cleane Stimme auf, die dem Wolfgang von LAW FOUND GUILT gehört, der eigentlich in etwas seichteren Gefilden sein Unwesen treibt, hier aber eine ziemlich gute Partie hinlegt (und bei „Cobelligerent“ hilft Leo von ESTATE aus). Und zusammen mit der Songstruktur und den teilweise etwas auffälligeren Riffs und den kleinen Inseln, in denen auf einmal eine richtige Melodie herausgearbeitet wird, ergibt das für mich auch den Hit der EP. Schicke Mixtur aus metallischem Hardcore und Screamo.
Und auch die letzten beiden Stücke wollen mir dann etwas besser ins Gehör gehen (auch wenn der Anfang von „Alter Ego“ dann doch zum ersten Mal so etwas wie MetalCore-Standarts bietet). Insgesamt hätte ich mir aber öfter solche Momente wie in „Odyssey“ gewünscht, da der Noise-Faktor streckenweise schon ganz schön hoch ist und man hier kontinuierlich in seinen Sitz gepresst wird, was eben manchmal zum Verschwimmen der einzelnen Teile führt.
Schön unanbiedernd, aber hätte meiner Meinung nach etwas mehr Dynamik gebrauchen können. Bei „Odyssey“ und „Alter Ego“ zeigen sie das ja auch durchaus.