Stil (Spielzeit): elegischer Postcore /Screamo/ Prog (58:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Small Town / Indigo (21.09.12)
Bewertung: 8 /10
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DEVIL SOLD HIS SOUL scheinen ihre Zusammenarbeit mit Century Media beendet zu haben und sind jetzt wohl bei Small Town Records unter Vertrag. An ihrem Sound aus Posthardcore und Postrock hat dies aber nichts geändert. Sie haben immer noch ellenlange Songs, die in Wellen laufen und zwischen Riffing/Geschrei und atmosphärischen Parts hin und her pendeln. Was das angeht, passt das Artwork des Albums ziemlich gut, weil hier vor allem die Kontraste im Mittelpunkt stehen.
Im Gegensatz zu Bands wie EF, die ich ebenfalls grade abfeiere, setzen DEVIL SOLD HIS SOUL aus England stark auf die Vocals, die im cleanen Zustand ein wenig nach Emo klingen und im Gegenzug fiese Shouts über die harten Parts legen. Außerdem steht hier "Core" ganz eindeutig im Vodergrund. Natürlich gibt es auch cleanen Gesang über die verzerrten Parts – grade die sind dann sehr hymnisch, aber oftmals gibt es die klare Verteilung innerhalb der Songs, weil DSHS auch gerne mit cleanen Gitarren unterwegs sind.
Aber um das Artwork wieder aufzunehmen: DSHS sind extrem gerne im Midtempo unterwegs und zeigen dann, wie man mit ein paar wenigen Akkorden und langgezogenen Melodien Atmosphäre erzeugen und die Songs wie Schlachtschiffe vor sich hertreiben kann. Aber dann gibt es auch wieder Stücke wie „VIII", die von Anfang an Kette geben und kaum zu bändigen sind und eher an melodische UNDEROATH als an Postrockbands erinnern. Wenn man sich ansieht, wie sie die Songs aufbauen und wie viel Druck sie dabei entfalten, könnte man sie auch auf eine unmetallische Art mit INSOMNIUM vergleichen.
Manchmal bereiten DSHS den Übergang zwischen den Fronten lange vor und manchmal kommt es relativ unvermittelt, aber sie halten die Songs immer im Groove und haben doch meist mehr Melodie an Bord, als sie durch die heavy Parts kaputt machen könnten. Man muss sich nur fallenlassen, um dieses Album (Nr. Drei der Bandgeschichte) genießen zu können, denn schnell wird es zu keinem Zeitpunk. Es ist vielmehr weitläufig, ausschweifend und kriegt dich in den richtigen Momenten an den Eiern.
Allerdings sehe ich noch keine unglaubliche Entwicklung von ihrer letzen Platte und bin dieses Mal nicht so schnell mit der Empfehlung bei der Hand – gäbe es mehr Hymnen wie „The Waves And The Seas" wäre das etwas ganz anderes. Dennoch ist „Empire Of Light" ein grandioses Album, welches den Hörer teilweise erschlagen kann – und dies wohl auch beabsichtigt. Würde mich echt interessieren, ob die das live auch so bedeutungsschwanger hinkriegen.