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Helm auf und in Deckung gehen – die neue PRO-PAIN ist ein Bullterrier von einem Album! So geradlinig, kraftvoll und angriffslustig habe ich die New Yorker schon länger nicht mehr gehört, auch wenn mich die letzten Alben alles andere als enttäuscht haben. Einfach unglaublich, was die Jungs nach 21 Jahren noch an Energie und Leidenschaft rüberbringen!
„Back to the roots" lautet das Programm für die 13. Scheibe: „Wir wollten dieses Mal ein Oldschool-Album aufnehmen, und ich denke, das ist uns gelungen", so Frontmann Gary Meskil. Absolut, denn „Straight To The Dome" bringt uns den typischen PRO-PAIN Sound, verzichtet aber weitgehend auf Experimente. Die Songs sind wieder kürzer und zünden direkter, die Band drückt das Gaspedal bis auf's Metal durch und verbrät neben straightem NY-Hardcore-Gebolze („Payback") herrlich viele Thrash-Salven („Bloodlust For War"). Der Song-Überflieger „A Good Day To Die" überrascht dann aber doch, mit Doppel-Leads beim Solo und weiblichem Co-Gesang im Refrain, „Bitter Pill" kommt mit seinen rhythmischen Finessen schon beinahe progressiv aus den Boxen gedrückt. Als Geschenk an die deutschen Fans haben PRO-PAIN die gut gelaunte Hardcore-Punk-Nummer „Zugabe" aufs Album gepackt, die extrem tanzbar und partytauglich ausgefallen ist – das war's dann aber auch mit Überraschungen. Ansonsten regieren mit Speed, Wut und Leidenschaft getränkte Songs, die sich inhaltlich mit den Abgründen unserer Gesellschaft auseinandersetzen und musikalisch zur Spitzenklasse des Genres zählen.
„Straight To The Dome" wurde im Little Creek Studio von GURD-Mastermind V.O. Pulver aufgenommen. Für den aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegenen Gründungsgitarristen Tom Klimchuck ist mittlerweile Adam Phillips (INDORPHINE) als Lead-Gitarrero an Bord, Drummer Ricky Halverson hat seinen Platz für Jonas Sanders geräumt. Geschadet haben die Wechsel ganz eindeutig nicht.
Stil (Spielzeit): Hardcore / Metal (35:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Broken Silence (07.09.12)
Bewertung: 9/10
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!