Stil (Spielzeit): Emo/Screamo/Pop/Rock (42:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Restrain / Cargo (02.11.07)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.auxitt.de/
http://www.myspace.com/auxitt
Im letzten Jahr hatten AUXITT aus Süddeutschland eine ziemlich schicke EP Namens „Rebuilding The Architect“ veröffentlicht, die mich sowohl durch die Musik, als auch durch gewisse „Äußerlichkeiten“ beeindruckt hatte. Zum einen mochte ich das gezeichnete, etwas klischeehafte Artwork und zum anderen beeindruckte mich die Offenheit der Band. So bekannten sie sich in ihrer Genreangabe ganz klar auch zum Poppunk, obwohl sie ihre Zelte im Screamo aufgestellt hatten. Und genau wie so viele andere Bands des Genres hatten sie durch die Emoschlagseite eben auch einen sehr großen Popappeal. Doch während andere Bands lediglich von „großem Hitpotential gemischt mit Todesmetal“ reden und sich so dem Metal ziemlich anbiedern (obwohl dies musikalisch eigentlich gar nicht nahe liegt), legte das Trio seine Karten auf den Tisch und bekannte sich zum Poppunk, was kaum eine Band mit gelegentlichen Schreien tun würde.
Für mich kam das so ein bisschen wie eine klasse Mischung aus Ehrlichkeit, Naivität und Scheiß-Egal-Attitüde rüber. Und mit ihrem ersten richtigen Album „Your Sakura“ haben sie sich in meinen Augen zumindest vollkommen von der Naivität verabschiedet. Denn hier klingt nichts mehr nach Unbekümmertheit: in Sachen Professionalität haben sie ungemein zugelegt! Und ganz unter uns: so ein klein wenig vermisse ich diese Naivität. Denn obwohl AUXITT hier ein erstklassiges Album hingelegt haben, klingen sie jetzt doch einfach etwas mehr „nach den Anderen“. Die Songs sind mehr auf den Punkt gebracht, der Sound ist erste Klasse und man merkt, dass sie ordentlich am Songwriting gearbeitet haben. Ich könnte das eventuell mit TAKING BACK SUNDAY vergleichen, deren erstes Album mir auch wesentlich besser gefallen hat, als der viel professionellere Zweitling. Denn auch kleine Fehler können ein Album groß und vor allem sympathisch machen! Und was das angeht, lagen Welten zwischen dem ersten Album von TBS und den darauf folgenden.
Aber ich will das Album gar nicht schlecht reden, denn wie gesagt, das Songwriting ist sehr ordentlich (wenn auch nicht immer bahnbrechend), der Sound verdammt gut, die Songs pendeln zwischen Emo, Pop und einigen Hardcoreeinflüssen (bei denen dann auch tüchtig geschrieen wird – was aber eher die Ausnahme als die Regel ist) – nennen wir es also ganz vorsichtig poppigen Screamo. Gutes, aber nicht weltbewegendes Album, mit dem AUXITT zwar einen riesigen Schritt in Richtung Professionalität, aber auch ein kleines bisschen weg vom Charme gemacht haben. Aber irgendwie auch besser, als zu stagnieren.